Zu Allerheiligen zieren nicht nur Kerzen, Chrysanthemen und Tannenreisig die Gräber, sondern auch viele Blumengestecke. Diese meistgekauften Gestecke enthalten oft chemisch gefärbte Blumen oder Zapfen. Dass es auch ganz ohne Chemie und nur mit Materialien aus dem eigenen Garten geht, zeigt Gärtnermeisterin Adelheid Grünzweil.
Die Vorarbeit für prachtvolle Allerheiligengestecke beginnt laut Grünzweil schon im Frühjahr: „Gerade bei Pflanzen wie der winterharten Statizie ist es wichtig, dass sie bald nach den Eisheiligen gepflanzt werden. Denn für die Gestecke müssen die Blumen in der vollen Blüte abgeschnitten und an einem luftigen, aber dunklen Ort, etwa dem Dachboden, zum Trocknen aufgehängt werden. Wer noch keinen Vorrat an Trockenblumen hat, bekommt diese aber auch im Garten oder Blumenfachbetrieb.“
Gartenschere, Bindedraht und schon kann es losgehen. Die Gärtnermeisterin beginnt damit, eine nicht zu hohe Schale fest mit Moos auszustopfen – ungeübte Hobbyfloristen tun sich vielleicht mit einem in Wasser getränkten Steckschwamm leichter. Dann legt sich Grünzweil kleine, etwa 15 cm lange Büscherl aus Reisig, Eibe und Buchsbaum zurecht. Diese umwickelt sie am Ende fest mit Blumendraht und steckt sie am Rand der Schale in die Steckmasse (siehe oben). „Nach dem Grünaufbau am Rand der Schale kann man der Kreativität freien Lauf lassen. Der weitere Aufbau des Gesteckes richtet sich nur mehr danach, ob die Schale zum Grabstein oder in die Grabmitte gestellt wird“, erklärt Grünzweil die weiteren Überlegungen. Die Zweige und Blumen werden in unterschiedliche Längen zugeschnitten. Die Enden der längeren Zweige nur auf einer Seite schräg anschneiden, so lassen sie sich besser einstecken und die Rinde auf der anderen Seite gibt ihnen mehr Halt. Den Vorteil von selbst gemachten Gestecken sieht Grünzweil darin, dass „man alles, was winterhart ist, verwenden kann und das gesamte Gesteck biologisch abbaubar ist“.