Am 25. Jänner veröffentlichte Papst Benedikt XVI. seine Antritts-Enzyklika
Ausgabe: 2006/04, Benedikt, Enzyklika, Gott ist die Liebe, DEUS CARITAS EST, Papst Benedikt XVI.
25.01.2006
Nach monatelangen Spekulationen lüftete Papst Benedikt das „Geheimnis“ am vergangenen Mittwoch selber: Seine erste Enzyklika wird am 25. Jänner 2006 veröffentlicht und den Titel „Gott ist die Liebe“ tragen.
Seit Oktober spekulieren die Medien darüber, wann Papst Benedikt seine erste Enzyklika, von der man sich Aufschluss über die Ausrichtung seiner Amtszeit erwartet, veröffentlichen und welche Schwerpunkte sie beinhalten wird. Bei der Audienz am Mittwoch vergangener Woche bereitete der Papst den Spekulationen ein Ende. Die Enzyklika wird am 25. Jänner veröffentlicht und beginnt mit einem Satz aus dem ersten Johannesbrief: „Gott ist die Liebe, wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott bleibt in ihm.“ „Diese Worte“, so zitieren italienische Medien den Papst, „drücken mit einzigartiger Klarheit das Zentrum des christlichen Glaubens aus, das christliche Bild von Gott und auch die daraus folgende Vision vom Menschen und von seinem Weg“.
Vorsehung
Laut Berichten aus dem Vatikan soll der Papst bis vergangene Woche an seinem Text Korrekturen und Ergänzungen vorgenommen und auch die wichtigsten Übersetzungen selber überprüft haben. Papst Benedikt bezeichnete es als ein „Zeichen der Vorsehung“, dass seine Enzyklika ausgerechnet am Schlusstag der Weltgebetswoche für die Einheit, an dem er mit Vertretern der christlichen Kirchen zum Gebet in der Basilika St. Paul vor den Mauern zusammentrifft, zur Veröffentlichung fertig geworden ist. Das Thema sei zwar nicht unmittelbar ökumenisch, meinte der Papst, wohl aber sein Rahmen, „denn Gott und seine Liebe sind die Bedingung der Einheit der Christen und die Voraussetzung für den Frieden in der Welt“.
Die etwa 40-seitige Enzyklika soll aus zwei großen Teilen bestehen: Zunächst behandelt der Papst grundsätzlich das Thema Liebe in Bezug auf Gott und das menschliche Leben. Im zweiten Abschnitt steht die soziale Dimension der Liebe, Caritas, Solidarität und Gerechtigkeit im Mittelpunkt.