Auch eine Straße kann zum Denkmal werden, wenn sie an einen Menschen erinnert. Wer war zum Beispiel Friedrich Uprimny?
Ausgabe: 2017/35
29.08.2017 - Christine Grüll
Eine Stiege in Steyr erinnert an Friedrich Uprimny. Der Sohn einer jüdischen Familie wurde hier 1921 geboren. Ab 1938 durfte er nicht mehr die Schule besuchen. Er flüchtete vor den Nationalsozialisten und kam bis nach Palästina. Als Soldat der Royal Army kämpfte er gegen Nazideutschland. Nach dem Krieg kehrte er nach Steyr zurück und erfuhr, dass seine Eltern und Geschwister ermordet worden waren. Trotzdem blieb er. Friedrich Uprimny setzte sich dafür ein, dass der zerstörte jüdische Friedhof eine Gedenkstätte wurde. Bis zu seinem Tod 1992 erzählte er vor allem jungen Menschen seine Geschichte und warnte vor Rassenwahn und Faschismus. Hinter Straßennamen stehen viele solcher Schicksale. Ein Grund mehr, sie aufmerksam zu lesen.