Der sechste Dezember wird mit Spannung erwartet. Schließlich kommt der heilige Nikolaus nicht jeden Tag zu Besuch. Alle helfen gerne bei der Vorbereitung mit. Denn jeder wünscht sich, dass sich der „Lieblingsbischof“ der Kinder wohl fühlt und auch im nächsten Jahr wieder kommt.
„Trude, Peter, Fritz und Franz, und der winzig kleine Hans, warten auf den Nikolaus, wann kommt er zu uns in Haus ....“, so beginnt ein Gedicht aus der Zeit im Kindergarten und beschreibt diese aufregende Zeit des Wartens.
Onkel Willi als Nikolaus. Die „fremde“ Gestalt des Nikolaus mit seinem langen Bart und dem festlichen Gewand wirkt besonders auf kleine Kinder manchmal Furcht einflößend. Die Person, die den Nikolo spielt, muss daher gut mit Kinder umgehen und ihnen die Angst nehmen können. Darin liegen auch die Vorteile eines Nikolos aus der Familie. Er kennt die Kinder schon länger und kann auf ihre Fragen und Antworten besser eingehen. Zudem steht er nicht unter Zeitdruck, weil er keine anderen „Kunden“ hat. Die Länge der Nikolausfeier kann daher gut auf die anwesenden Kinder und ihre Aufmerksamkeit abgestimmt werden. Und man kann den Ablauf der Feier mit ihm vorher durchbesprechen und so ganz nach den eigenen Vorstellungen planen. Verkleidet sich ein Freund oder Verwandter als Nikolo, muss erst ein passendes Kostüm besorgt werden. Will man mehrere Jahre als Nikolo gehen, lohnt es sich, das Gewand selbst zu nähen, statt es immer wieder auszuborgen. Die Bischofsmütze, den Bart und den Bischofsstab gibt es im Spielzeugladen zu kaufen oder man bastelt die Sachen selbst.
Pfarrnikolaus zum Mieten. Auch wer keinen eigenen „Familiennikolo“ hat, muss nicht leer ausgehen. Viele Pfarren bieten die Möglichkeit, den Nikolausbesuch zu „bestellen“. Verkleidete Mitarbeiter/innen der Pfarre kommen dann zur vereinbarten Zeit ins Haus und verteilen die Gaben an die Kinder. Die Sackerl werden, zusammen mit einer Namensliste der anwesenden Kinder, vorher im Pfarramt abgegeben oder vor der Wohnungstür bereitgestellt. Meistens erzählt der Nikolaus die Legende vom Bischof von Myra und singt zum Abschluss gemeinsam mit den Kindern noch ein Nikolauslied – nach etwa zwanzig Minuten zieht dieser Nikolo weiter.
Die Kinder in die Vorbereitung der Feier miteinbeziehen. Schon einige Tage zuvor können die Kinder kleine Nikolaus-Figuren aus Papier basteln, die sie dann an die Haustüre oder die Fenster kleben dürfen. Hübsche Nilolaus-Teller lassen sich aus weißen Papptellern herstellen, die mit weihnachtlichen Motiven bemalt oder beklebt werden. Mit mehreren Kindern kann die Legende vom hl. Nikolaus nachgespielt werden. Das Einstudieren von Liedern und Gedichten macht Spaß und hilft den Kleinen sich auf den Besuch einzustimmen.
Lustig, lustig tra-la-la-la-la, heut ist Nikolausabend da ... Wenn es dunkel wird, die Kerzen am Adventkranz brennen und es in der Wohnung nach Orangen, heißem Tee und Keksen duftet, dann dauert es nicht mehr lange. Bald klopft es an die Tür und Sankt Nikolaus, bepackt mit seinen Gaben, tritt in die Wohnung. „Grüß euch Gott, liebe Kinder, schön, dass ich heuer wieder bei euch sein darf. Wollen wir zusammen ein Lied singen?“