Das Beispiel: Frau K. schreibt: „Ich bin seit einem Jahr geschieden und lebe nun mit meiner Tochter in einem anderen Ort. Weil meine Tochter im kommenden Jahr zur Firmung kommt, wollen wir nun gelegentlich am Sonntag in die Kirche gehen. Letzten Sonntag war mir vor der Kommunion sehr merkwürdig zumute. Eigentlich wollte ich, wie auch meine Tochter es tat, zur Kommunion gehen, wusste aber nicht, ob ich das als Geschiedene darf. Ein wenig leichter war mir, wie ich gesehen habe, dass nicht alle zur Kommunion gingen. Aber ich möchte es genauer wissen. Können Sie mir da helfen?“
Liebe Frau K.!
Ich kann mir vorstellen, wie viel Ihnen daran liegt, mit Ihrer Tochter ein so bedeutsames Ereignis wie die Firmung zu feiern. Es ist schön, dass Sie den Glauben, den Sie durch die Vorbereitung Ihrer Tochter auf dieses Sakrament wieder entdeckten, nun weiter beleben möchten. Aus Ihrem Brief geht hervor, dass Sie sich danach sehnen, auch durch den Empfang der Kommunion zur Gemeinschaft der Kirche zu gehören. Diese Zugehörigkeit zur Gemeinschaft der Glaubenden wird uns bei jeder hl. Messe im Evangelium Jesu, dem Menschen mit Brüchen in ihrem Leben immer ganz willkommen waren, zugesichert und zeigt sich auch in der Teilnahme am Sakrament. Wenn Sie als Geschiedene in der Kirche Ihren Platz einnehmen, also auch die Kommunion empfangen, kann dies für Sie ein spiritueller Gewinn sein. Und auch für die Kirche ist es wesentlich, dass Menschen mit all ihren schwierigen Lebenswegen ihren Platz finden. Ich wünsche Ihnen, dass Sie durch Ihr Mitfeiern Lebenshilfe für sich erfahren. Als weitere Möglichkeit steht Ihnen das Gespräch mit einem erfahrenen Seelsorger oder in einer kirchlichen Beratungsstelle offen.