Als Student verbrachte Ulrich Winkler ein Theologisches Studienjahr in Jerusalem. Als Dekan und Inhaber des Laurentius-Klein-Lehrstuhls begleitet er dort heute selbst angehende Theolog/innen.
Ausgabe: 2017/34
22.08.2017 - Heinz Niederleitner
Das 44. Theologische Studienjahr Jerusalem startete jüngst mit 19 Student/innen. Für Ulrich Winkler, der von der Universität Salzburg kommt, ist es das zweite Jahr als Dekan. Das eigene Studium in Jerusalem vor 35 Jahren sei für ihn biografisch sehr prägend gewesen, erzählt der Vater zweier Töchter, der aus Alberndorf (OÖ) stammt. Einzigartig sei vor allem die Art des Lernens: Katholische und evangelische Studierende leben mit den Lehrenden unter einem Dach in einem politisch und religiös sehr aufgeladenen Land. „Wir haben als Studenten nächtelang mit den Professoren diskutiert“; erinnert sich Winkler. Zahlreich seien auch die Exkursionen. Diese Besonderheiten bewogen Winkler, nach Jerusalem zu gehen.
Fragen
Biblische Theologie und Archäologie sind neben Judentum und Islam ein deutlicher Schwerpunkt des Jahres, sagt der 56-Jährige. Das Land der Bibel werfe aber auch aktuelle, immer neue Fragen auf, zu denen er aus seinem eigenen Fach der Systematischen Theologie beitragen kann. Das heurige Jahresthema widmet sich der postkolonialen Theologie, die Fragen der machtfömigen Formatierung von Wissen nachgeht, was rund um die Jahrestage 500 Jahre Reformation, 100 Jahre Balfour-Erklärung und 50 Jahre Sechstagekrieg besondere Aktualität besitzt. Winkler hat schon das Jahr 2018/19 im Blick, für das sich Studierende jetzt bewerben müssen. Ein Anliegen sind ihm Finanzierungsmöglichkeiten für österreichische Studierende. Einen Freiplatz werden die Ritter vom Heiligen Grab ermöglichen.