In der Natur zu sein tut gut und ist für viele ein unverzichtbarer Bestandteil des Urlaubs. Die Natur hat aber auch eine andere Seite, eine, die zerstört und tötet. Ein Leitartikel von Josef Wallner.
Ausgabe: 2017/34
22.08.2017 - Josef Wallner
Ob eine Wanderung in den Bergen, ein Spaziergang entlang eines Baches, bei einem Sonnenaufgang am Strand oder im Liegestuhl unter dem schattigen Nussbaum im eigenen Garten auszuspannen – in der Natur zu sein tut gut und ist für viele ein unverzichtbarer Bestandteil des Urlaubs. Zu Recht beschäftigt sich die Wissenschaft mit den heilenden Kräften der Natur. Seit Jahren erfreuen sich auch Bergmessen wieder großer Beliebtheit, denn Menschen spüren, dass die Natur unaufdringlich und leise, aber doch auf Gott verweist – siehe Titelseite. In Psalm 148 machen sich die Menschen zu Sprechern der Natur und laden ein, in das Lob Gottes einzustimmen: „Lobt ihn, Sonne und Mond, lobt ihn, all ihr leuchtenden Sterne ...“ Wie am Wochenende in St. Johann am Walde zu sehen war, hat die Natur aber auch eine andere Seite, eine, die zerstört und tötet. Theologen haben im Laufe der Geschichte ganz unterschiedliche Antworten darauf gegeben. Manche Überlegungen sind hilfreich, die Frage nach dem Warum von Naturkatastrophen klar und schlüssig beantworten, kann aber niemand. Das Wort steht nicht hoch im Kurs, doch es hat hier seinen Platz: Demut – und das Vertrauen auf Gott. Das lässt sich nicht verordnen, schon gar nicht jemandem anschaffen, der von Leid betroffen ist. Aber zusammenstehen, zusammenhalten und füreinander beten, kann es leichter machen.