21 Jahre – seit April 1982 war Prälat Mag. Josef Ahammer Generalvikar der Diözese Linz. Wegen seines Alters, aber auch aus gesundheitlichen Gründen hat er nun um Entpflichtung vom Amt angesucht. „Ich könnte es nicht mehr so machen, wie es von der Aufgabe her notwendig ist“, begründet er seinen Schritt. „Das Wohl der Pfarren war ihm wichtiger als eigenes persönliches Ansehen“, würdigte Bischof Maximilian Aichern das Wirken Ahammers vor allem auch in heiklen und schwierigen Situationen.
Am Dienstag, 11. März, hat Bischof Aichern den Nachfolger bekannt gegeben. Der Regens des Priesterseminars, Mag. Maximilian Mittendorfer, wird ab 1. September neuer Generalvikar sein und dem Bischof als engster Mitarbeiter an der Seite stehen. „Mittendorfer kennt die Stärken und Anliegen unserer Diözese“, meinte Aichern. Mit ihm werde der Weg der Seelsorge um der Menschen willen seine Fortsetzung finden. Auch weitere Umbesetzungen wurden vorgenommen.
Vom Kaufmann zum Generalvikar
Regens Mag. Maximilian Mittendorfer folgt Prälat Mag. Josef Ahammer als Generalvikar
Nach 21 Jahren als Generalvikar hat Prälat Mag. Ahammer um Entpflichtung von dieser Aufgabe gebeten. Ab 1. September 2003 wird der bisherige Regens des Priesterseminars, Mag. Maximilian Mittendorfer, dessen Nachfolger sein.
„Meine Gesundheit und meine Kräfte entsprechen nicht mehr den Anforderungen an dieses Amt“, begründet Prälat Ahammer seinen Schritt. „Ich möchte das nicht so lange hinausdehnen, bis es zu spät ist. Die Übergabe sollte gut vorbereitet und gestaltet werden können.“ Ahammer ist jetzt 67. Zugleich bekundet er seine Bereitschaft, ab Herbst eine neue Aufgabe zu übernehmen.
Bischof Maximilian Aichern hatte nach seiner Amtsübernahme im Jänner 1982 bereits im April 1982 Ahammer als Generalvikar an seine Seite geholt und in ihm – wie er nun sagt – „einen loyalen und verlässlichen Begleiter“ gefunden. In einer Zeit des gesellschaftlichen und kirchlichen Umbruchs sei die Aufgabe eines Generalvikars schwierig und Kräfte raubend. Ahammer hätte sich mit großem Ernst, aber mit innerer Ruhe, vor allem mit einem großem Gespür für das Mögliche bemüht, die Seelsorge in den Pfarren in einer Zeit des Priestermangels sicherzustellen. „Das Wohl der Pfarren war ihm wichtiger als eigenes persönliches Ansehen“, würdigt der Bischof das Wirken Ahammers.
... weil Gott mit uns ist
Ehe er sein Interesse an Theologie entdeckte, war der künftige Generalvikar Kan. Mag. Maximilian Mittendorfer gelernter Kaufmann. In der neuen Aufgabe wird er beide Qualifikationen gut brauchen können. 1944 in St. Oswald bei Freistadt geboren, kam er mit 19 Jahren ans Aufbaugymnasium nach Horn. In Linz, später in Rom studierte er Theologie. 1975 wurde er zum Priester geweiht. Ein Jahr war er in Wels Kaplan, dann Spiritual am Petrinum. 1988 wurde Mittendorfer Pfarrer in Garsten. Seit acht Jahren ist er Regens im Linzer Priesterseminar.
In den letzten Wochen hat Mittendorfer viel mit Freunden gesprochen, ob er sich die neue Aufgabe zutrauen könne. „Es wäre nicht möglich, wenn nicht Zuversicht da wäre.“ Dass schwierige Zeiten auf die Kirche zukommen, ist sich der künftige Generalvikar bewusst. Trotzdem alles zu tun, damit es lebendige Gemeinden gibt, ist sein Hauptbestreben. Als kirchlicher „Personalchef“ möchte er „auf das Seelsorge-Personal schauen. Sie stehen ja bei den Veränderungs-Spannungen an vorderster Stelle.“ Umso wichtiger sei es, dass sie Wertschätzung erfahren.
Jedes Jahr schöpft Mag. Mittendorfer Kraft aus Exerzitien. Als ignatianisch geprägter Mensch ist ihm das immer wichtig gewesen – so wie das täglich praktizierte Gebet. Es sei wichtig, sich bewusst zu halten, „dass Gott mit uns ist – und darum können wir uns auch über schwierige Dinge wagen“, meint Mittendorfer. „Wenn wir das Wesentliche, das vom Evangelium her gegeben ist, nicht aus den Augen verlieren, dann darf sich durchaus auch etwas ändern.“
Viele verschiedene Richtung sollen in der Kirche Platz haben, plädiert Mittendorfer für Vielfalt. Bei aller Verschiedenheit müsse das Miteinander-Reden gelingen. Christen sollten sich nicht auseinander dividieren lassen.
Bischof Maximilian Aichern zu seiner Wahl: „Schon bisher war Kan. Mag. Mittendorfer in den wichtigen Entscheidungsgremien der Diözese Linz vertreten. Er kennt daher die Stärken und Anliegen unserer Diözese. Ich bin mir sicher, dass wir mit ihm den Weg der Seelsorge um der Menschen willen in der Diözese Linz weiter gehen werden.“ Die Priester und die Laien bat der Bischof, dem neuen Generalvikar in derselben Offenheit zu begegnen, wie dies bisher der Fall war.
ZUR SACHE
Neue Leitung im Priesterseminar
Mit Regens Mag. Mittendorfer verlässt auch der bisherige Spiritual, Mag. Adolf Trawöger, das Priesterseminar. Er wird eine Aufgabe in der Pfarrseelsorge übernehmen. Neuer Regens im Priesterseminar wird mit 1. September 2003 Mag. Andreas Pumberger (37) (Bild links). Er stammt aus Eberschwang, maturierte am BORG in Ried i. I., studierte dann Theologie in Linz und trat ins Priesterseminar ein. Ein Jahr studierte er in Boston, USA. Nach dem Studium war er Erzieher am Petrinum, 1993 wurde er zum Priester geweiht. Bis 1995 war Pumberger Kaplan in Linz-St. Konrad, seit 1995 ist er Schulseelsorger am Petrinum.
Neuer Spiritual im Priesterseminar
wird mit Dr. Johann Hintermaier (41) ebenfalls ein Innviertler (Bild rechts). Dr. Hintermaier stammt aus Treubach. Als gelernter Tischler mit Gesellenabschluss kam er an das Aufbaugymnasium in Horn. Theologie studierte er in Linz und Benediktbeuern. 1993 wurde er zum Priester geweiht. In der Folge studierte er in Rom biblische Theologie. Seit 1999 ist Hintermaier Kaplan in der Dompfarre. Neben seiner Aufgabe als Spiritual wird er auch in einer Pfarre und im Lehrberuf tätig sein.
Personalumbau in der Diözese Linz
Den oben beschriebenen Neubesetzungen in der Diözese Linz werden noch weitere folgen.
Dompropst Prälat Gottfried Schicklberger, der erst im Dezember 2002 seinen 75. Geburtstag feiern konnte, ist schwer erkrankt. Nach einem Krankenhausaufenthalt wohnt er nun im Altenheim der Franziskusschwestern in Linz.Prälat Schicklberger ist auch Stellvertreter des Generalvikars und gehört dem Domkapitel an. Er hat nicht nur die ganze Amtszeit von Bischof Maximilian Aichern in verschiedenen Aufgaben gedient, sondern auch bereits dessen Vorgänger Bischof Franz Zauner. Wer ihm nun nachfolgen wird, steht noch nicht fest.
Generalvikar Ahammer wird weiter im Domkapitel verbleiben, er wird den Bischof bei Firmungen vertreten und auch Präsident der MIVA bleiben. Welche Aufgaben er sonst noch übernehmen wird, ist noch offen. Während die Nachfolge im Priesterseminar bereits geklärt ist, muss für die Schulseelsorge am Bischöflichen Gymnasium Petrinum noch eine Lösung gefunden werden.