Eine geheime Bischofsweihe und eine angekündigte „Priesterinnenweihe“ lassen die Wogen in unserer Diözese hoch gehen.
In einem Privathaus in der Pfarre Viechtwang, Bezirk Kirchdorf, soll am 9. Mai Ferdinand Regelsberger, der frühere Pater Rafael des Stiftes Kremsmünster, 1977 laiisiert und kirchlich verheiratet, zum Bischof geweiht worden sein. Die Weihe nahm ein offenbar suspendierter Bischof aus Argentinien ohne Einverständnis des Heiligen Stuhls vor.
Nicht genug damit: Mehrere Frauen sollen demnächst zu Priesterinnen geweiht werden. Die Bischofsweihe könnte eine Vorbereitung zur Priesterinnenweihe gewesen sein.
„Exkommunikation“
Das Bischöfliche Ordinariat der Diözese Linz hat dazu im Juni-Diözesanblatt offiziell unter dem Titel „Exkommunikation“ informiert: „Nach dem Kirchenrecht zieht sich sowohl der Bischof, der jemand ohne päpstlichen Auftrag zum Bischof weiht, sowie der von ihm Geweihte nach Canon 1382 die von selbst eintretende Strafe der Exkommunikation zu, deren Lösung dem Heiligen Stuhl vorbehalten ist. Jedem Exkommunizierten ist vom Kirchenrecht her untersagt, irgendeinen Dienst bei der Eucharistie oder bei einem anderen Gottesdienst zu übernehmen, Sakramente zu spenden oder Sakramente zu empfangen (Canon 1331 § 1). Priesterliche oder bischöfliche Funktionen durch Herrn Regelsberger sind daher nicht gestattet.“ Bischof Maximilian hat beim Medienempfang am 28. Mai 2002 die „Priesterinnenweihe“ scharf kritisiert („Zeitlupe“, Seite 8).
„Ist es richtig...?“
Eine der Frauen, die sich auf diese „Priesterinnen-Weihe“ vorbereiten, ist die pensionierte Religionslehrerin Viktoria Sperrer aus Vorchdorf (77 Jahre). Die Kirchenzeitung hat mit ihr am Montag, 3. Juni, gesprochen.„Seit gestern denke ich darüber nach, ob ich nicht zurückziehen soll, worum mir wahnsinnig leid wäre. Es ist nicht der Druck, aber ich denke mir, vielleicht ist es wirklich in dieser Weise nicht richtig..., weil Frauen wieder ein Amt anstreben, das Männersache ist.“ – Viktoria Sperrer wünscht sich dagegen, dass Priesterberufungen aus der Gemeinde wachsen. „Das war doch bei Jesus auch so.“
Verständnis, aber„nicht unser Weg“
Die Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung Österreichs und Präsidentin der Katholischen Aktion der Diözese Linz, Margit Hauft, zeigt Verständnis für das Anliegen der Frauen. Die von ihnen gewählte Vorgangsweise ist aber nicht „die unsere“. Sie tritt dafür ein, miteinander auf theologischer Ebene zu diskutieren und dabei zunächst das ständige Diakonat der Frauen im Auge zu haben. „Unser Weg ist der in der Kirche. Da braucht es langen Atem und Geduld.Es wäre auch der Weg, den Viktoria Sperrer lieber gehen möchte, anderseits will sie auch ein Zeichen setzen.