Der Betrieb eines Schigebietes ist unter Österreichs Klöstern einzigartig – für den Schlägler Abt Martin Felhofer fügt sich der „Hochficht“ aber bestens in den geistlichen Auftrag seines Stiftes ein: „Kirche und Sport gehören zusammen.“
Noch wird eifrig geschraubt und montiert, aber Mitte Dezember ist es so weit: Dann geht ein neuer Vierer-Sessellift in Betrieb, der von der Ortschaft Schwarzenberg aus auf den Zwieselberg führt und das Schigebiet am Hochficht noch attraktiver machen soll. Vor allem für Wintersportler aus Bayern verkürzt sich damit die Anfahrzeit zum Schigebiet um etwa zwanzig Minuten. Neue Beschneiungsanlage und neues Restaurant ergänzen den Investitionsschub am Hochficht, an dem wesentlich ein neuer Gesellschafter Anteil hat. Peter Schröcksnadel, Präsident des Österreichischen Schiverbandes und unangefochtener Schigebiets-Kaiser der Alpenrepublik, hat sich an der Hochficht-Gesellschaft mit 50 Prozent beteiligt. Die zweite Hälfte des Unternehmens wird – nach dem Ausstieg des Landes OÖ mit Jahresende – dem Stift Schlägl gehören. Schröcksnadel übernimmt grundsätzlich nur Gesellschaften, bei denen er die Mehrheit bekommt und damit allein das Sagen hat.
„Geistliches Wirtschaften“ als Bonus
Warum er beim Hochficht von seinen Prinzipien abging: „Ich bin von der Wirtschaftsführung des Stiftes Schlägl begeistert. Denen geht es nicht um das schnelle Geld, sondern um solides Wachstum.“ Rund 72 Millionen Schilling hat die Hochficht-Gesellschaft, unterstützt vom Land OÖ, innerhalb weniger Monate investiert. „Unser Besitz ist ein Auftrag, den Menschen zu dienen“, erklärt Abt Martin Felhofer. Mit dem Hochficht biete man tausenden Menschen Erholung, Freude an der Bewegung und Gemeinschaft: „Auch das gehört zu den Aufgaben der Kirche.“ Außerdem ist die Erweiterung des Schigebiets ein wirtschaftlicher Impuls für den Ort Schwarzenberg. Der Abt, selbst ein begeisterter Schifahrer, über den Eingriff in die Natur, die der neue Lift und die Piste bedeuten: „Wir haben mit der neuen Schipiste keinen Raubbau an der Natur betrieben, sind aber sehr wohl einen Kompromiss zwischen Natur und Freizeit eingegangen.“