Wer die ehrenvolle Aufgabe eines Patenamtes innehat, steht vor der Frage: Was soll ich schenken?
Die Frage schließt sich an: Wann hört die Schenktradition auf? In der Wegbegleitung selber ist das Patenamt ohnehin ein Lebensamt, dem man sich weder als Taufpate noch als Firmpate entziehen kann! Das größte Geschenk ist, wenn das Patenkind im Paten/der Patin eine Vertrauensperson hat, die ihm jederzeit „das Ohr leiht“, persönlich, telefonisch oder neuerdings per E-Mail. Damit der Draht stimmt, hat es Sinn, wenn sich der junge Mensch seine/n Firmpaten/in selber aussucht. Geschenke gehören dazu, das Motto soll aber heißen: Mit Maß und Ziel. Es ist die Frage, ob Paten wirklich für Laptop, Fahrrad, das alle Stückl spielt, stets das Neueste zum Anziehen oder eine Reise ins Disneyland zuständig sind. Es macht auch Probleme, wenn in der Familie ein Kind durch einen splendablen und „reichen“ Paten bevorzugt wird.
Übliche Geschenke
Sofern Tauf- und Firmpate ohnehin nicht ein und dieselbe Person ist, was von der Kirche her empfohlen wird, wird oft durch den/die Taufpaten/in im Jahr der Firmung geschenkmäßig „abgefertigt“, meist mit Allerheiligen.Dann übernehmen vielfach die Firmpaten die Tradition zu Weihnachten oder/und zum Geburtstag – manchen ist der Namenstag wichtiger – eine Kleinigkeit zu schenken; was nicht heißt, dass es nicht auch Taufpaten gibt, die weiterhin Geschenke hergeben. Während zur Taufe meist Taufbrief, -kerze, Ketterl mit Kreuz, oft das Taufgewand (Garnitur und/oder Taufkleid) geschenkt wird, sind übliche Firmgeschenke: Gotteslob oder ein anderes Gebetbuch, manchmal Rosenkranz, Wandkreuz, ein Firmbuch zum Foto-Einkleben, Münze, Computer-Programm, CD, religiöses Jugendbuch ... Bücher sind im Übrigen immer passende Geschenke!
Weitere Ideen: Schmuck-Set – Ring, Kette, Ohrstecker in Silber, letztere heute auch für Burschen. Für sie wird manchmal der Firmanzug vom Paten gekauft. Manche Firmlinge erhalten als Zeichen für den Eintritt ins Erwachsenenleben ein Handy, aber auch die gute alte Firmuhr wird noch oft geschenkt. Das Firm-Essen bezahlt meist der Pate. Der Firmausflug – auch dazu laden oft die Paten ein – findet meist später statt. Das ist z. B. ein Badetag in einer Therme oder ein Ausflug in die Bundeshauptstadt. Üblich ist es auch vielfach, die Patenkinder in den Ferien einzuladen. Taufkindern wird in vielen Gegenden zu Ostern ein Kipfel geschenkt (Godntag) und zu Allerheiligen ein Wecken. Man besucht sich an diesen Tagen auch gegenseitig. Jugendlichen wird oft auch ein Geldbetrag gegeben. Zur Hochzeit wird zumeist nochmals Größeres geschenkt. Aber auch später schenken manche noch weiter, zum Beispiel bei der Geburt des ersten Kindes.