Jede Zeit hat ihre Denkmäler. Vor hundert Jahren waren es Löwen aus Stein. Sie erzählen Geschichten von Mut und Kraft, die mit dem Tod endeten.
Ausgabe: 2017/31
01.08.2017 - Christine Grüll
Am Weg zur Kirche in Pregarten liegt ein Löwe. Der Körper ist ausgehungert, die Rippen zeichnen sich ab. Löwen aus Stein sind oft an alten Gebäuden zu sehen. Da sind sie wachsam und mächtig. Dieser Löwe aber wirkt bemitleidenswert. Warum wurde ein müdes, ja sterbendes Tier zum Denkmal erhoben? – Er erinnert an die Soldaten, die im Ersten Weltkrieg gefallen sind. Der Löwe bedeutet, dass sie mutig waren im Kampf gegen die Feinde. Doch die Übermacht war zu groß. Das haben die Soldaten mit dem Leben bezahlt. Kraft und Mut, dafür steht der König der Tiere. Er hat alles gegeben, aber nun liegt er im Sterben. Er ist kein Opfer. Er stirbt als Held. Auf dieses Heldengedenken hat sich die Gesellschaft nach dem Ende des Krieges geeinigt. Es sollte wohl nicht der Eindruck entstehen, dass die Männer im Krieg von ihrem Kaiser geopfert wurden.
Machen Sie mit. Der Löwe in Pregarten erinnert zwar an den Ersten Weltkrieg, trägt aber den Titel „Löwe von Aspern“. Wann fand die Schlacht bei Aspern statt? Schreiben Sie uns, wir verlosen zwei Bücher: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at.