Eine zurückgelassene Zille erinnert in Goldwörth an der Donau daran: Hier stand einmal ein Bauernhaus.
Ausgabe: 2017/30
25.07.2017 - Matthäus Fellinger
Eine Zille unter einem mächtigen alten Baum. Der Bauernhof, zu dem sie gehörte, ist verschwunden. Junge Obstbäume stehen jetzt auf dem Grundstück, und auf der Zille haben ein paar Bienenvölker Platz gefunden. Die Zille ist zum Denkmal geworden. Sie erinnert an das Haus, das hier in Hagenau, Gemeinde Goldwörth, jahrhundertelang jemandem Heimat war. Wie andere in der Gegend hier hat sich der Besitzer entschieden, das Absiedelungsangebot des Landes anzunehmen. Er wollte den Kindern nicht ein wegen der vielen Auflagen entwertetes Haus überlassen. Wo er jetzt wohnt, braucht er keine Zille. Dort kommt kein Wasser.
Für Wachsamkeit steht die Zille. Sie stand bereit für den Fall, dass es einmal schnell etwas wegzubringen gäbe. Jetzt steht sie da als Sinnbild der Endlichkeit. Wie das Leben und die Lebensumstände oft eine Wendung nehmen und dem Menschen viel abverlangen.
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