Trappisten? – Eine seltene Rasse im kirchlichen Urwald
Pater Marianus Hauseder OCSO ist seit 1995 Abt des Stiftes Engelszell.
Ausgabe: 2015/33, Trappisten, Hauseder
12.08.2015
Zu Monatsbeginn besuchte uns der Obere aus unserem Stammkloster. Er stellte mir die Frage: „Wissen die Österreicher, wer die Trappisten sind?“ Eine berechtigte Frage! Bei den Führungen bekomme ich oft die tollsten Antworten: „Trappisten, das sind doch die, die im Sarg schlafen und nie mehr ein Wort reden, weil sie ein Schweigegelübde gemacht haben!“ Meine Antwort: „Gratuliere, ein Volltreffer, allerdings im Märchenland!“
Bei der Landesausstellung 1994 wurde mir klar: Wir müssen uns bemerkbar machen, dass es uns gibt. Darum bieten wir seit dieser Zeit Führungen an (mindestens zehn Personen nach Anmeldung), wo ich oder mein Helfer Diakon Hans über die Geschichte des Klosters, aber vor allem über unser Leben als Trappisten erzählen und auch über die nötige Frage der Wirtschaft des Klosters, denn die „schöne Kunst“ muss ja erhalten werden.
Was möchten wir unseren Besuchern vermitteln? Dass wir doch nützliche Zeitgenossen sind, denn: „Mönch, deine Aufgabe ist es, alle Menschen vor Gott zu vertreten, auch wenn du nicht siehst, für wen du da bist!“