Trotz des Appells des polnischen Primas Jozef Glemp, keine weiteren Kreuze vor der KZ-Gedenkstätte Auschwitz aufzustellen, haben die extremistischen „Kreuz-Verteidiger“ erneut ein Holzkreuz aufgerichtet. In einem Brief an die polnischen Bischöfe hatte Glemp, der die Aktion bisher verteidigte, betont, es sei notwendig, alles zu tun, damit diese „nichtkirchliche Aktion“ nicht weitergeht. In Warschau gilt als sicher, daß der Positionswechsel auf Druck des Papstes zustandekam. Das für die Kreuz-Aufstellung verantwortliche „Katholische soziale Komitee“ übte scharfe Kritik an Glemps „Rückzieher“. Der frühere antikommunistische Oppositionelle Kazimierz Switon hatte Ende Juli dazu aufgerufen, für jeden der 152 Polen, die 1941 im KZ erschossen wurden, ein Kreuz aufzustellen. Der Streit um weithin sichtbare christliche Symbole auf dem „größten jüdischen Friedhof der Welt“ schwelt seit 1988.