Generalsekretär des Ökumenischen Rates zeigt sich über katholische Kirche enttäuscht
Ausgabe: Ökumene
04.08.1998 - Kirchenzeitung der Diözese Linz
Genf. Enttäusch über den offiziellen ökumenischen Kurs der katholischen Kirche äußerte sich der Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen, Konrad Raiser. Das katholische Ökumene-Verständnis sei mit den Vorstellungen des Weltkirchenrates „nicht leicht“ in Einklang zu bringen. Irritationen gab es zuletzt vor allem zwischen der katholischen Kirche und dem Lutherischen Weltbund sowie den Anglikanern. Auf der anderen Seite gibt es deutliche Hinweise, daß orthodoxe Kirchen zunehmende Probleme haben, mit dem Weltkirchenrat mitzugehen. Die bulgarische Orthodoxie hat bereits angekündigt, den Weltkirchenrat zu verlassen. Nach der Ansicht Raisers sind die ökumenischen Veränderungen an der Basis, besonders unter Laien und Frauen, aber nicht mehr umkehrbar. Langfristig werde sich das auch auf die Ebene der Lehre und Kirchenverfassung auswirken.