Die mächtige Flutwelle an der Nordküste war die zweite Katastrophe, die Neuguinea heuer traf. Die Berichte einheimischer Journalisten über die stinkenden Leichenberge, wo vorher fast so etwas wie ein Paradies war, sind ganz fürchterlich, sagt Eleonore Köck vom Österreichischen Entwicklungsdienst (ÖED). Zuvor hatte das Land gerade eine schlimme Dürreperiode überstanden. Da man in Neuguinea aufgrund der Klimabedingungen keine Vorratshaltung kennt, brachen vor allem im Hochland lokale Hungersnöte aus. In beiden Fällen, so Köck, haben australische Organisationen vorbildlich geholfen. Das große Problem aber ist: was geschieht nachher. Der ÖED, der seit 25 Jahren in Papua Neuguinea tätig ist, versucht mit nachhaltigen Projekten die soziale (Bildungs-, Jugend- und Frauenarbeit) und wirtschaftliche (Handwerk, Handel und Landwirtschaft) Struktur zu stärken und eine krisenfestere Infrastruktur (Wasserprojekte) aufzubauen. Ein Fototext: Nichts blieb übrig. Der Priester vor dem Kreuz einer kleinen Bambuskirche erinnert daran, daß hier bis zum 17. Juni ein hübsche Fischerdorf gestanden hat. Eine Flutwelle hat eine ganze Halbinsel in der Nordostprovinz West Sepik in Papua Neuguinea zerstört. Auch zwei Wochen später kann niemand sagen, ob 5000, 6000 oder 8000 Menschen ums Leben kamen. Viele sind in den Busch geflüchtet und wagten nicht, zurückzukommen. Reutes/KNA