Ausgabe: ELN, Kolumbien, Kloster Himmelpforten, Würzburg, Staatspräsident Samper
28.07.1998 - Kirchenzeitung der Diözese Linz
Seit 34 Jahren herrscht in Kolumbien ein Bürgerkrieg zwischen verschiedenen „Befreiungsgruppen“ und den Militär- und Polizeieinheiten der Regierung. Zehntausende Zivilisten sind entführt und ermordet worden. Namhafte Juristen und Politiker, die vermitteln wollten, fielen Anschlägen zum Opfer. Nun fand ein neuer, ungewöhnlicher Anlauf zum Frieden statt. Auf Vermittlung der Deutschen und der Kolumbianischen Bischofskonferenz fanden im Kloster Himmelpforten bei Würzburg Gespräche zwischen Vertretern der Rebellenorganisation ELN und der Zivilgesellschaft (Juristen, Unternehmer, Gewerkschaften etc.) statt. In einer gemeinsamen Erklärung verpflichet sich die ELN zu einer „Humanisierung des Krieges“ (Verzicht auf Entführungen, auf Angriffe auf die Zivilbevölkerung, Schulen und Krankenhäuser, der Verzicht auf Minen etc.). Gleichzeitig wird die Einberufung eines „Nationalkonventes“ aller gesellschaftlichen Kräfte für einen umfassenden Friedensdialog gefordert. Staatspräsident Samper würdigte das Abkommen als „revolutionären“ Schritt in Richtung Frieden.