Ausgabe: Nike, Ronaldo, Fußball-WM, Kinderarbeit, Frauenarbeit, El Salvador, Missionsstudientagung, Weihbischof Heinrich Fasching, Solidarität, Globalisierung, Brasilien
28.07.1998 - Kirchenzeitung der Diözese Linz
Die Fußball-WM in Paris war auch die Schlacht der Sportartikelerzeuger. Es hieß sogar, daß ein kranker Ronaldo (Bild) spielen mußte, weil Nike es so wollte. Nike ist einer der klangvollen Namen unter den Ausstattern der WM, die zu einem Großteil ihre Dressen und Schuhe von Kindern in Südostasien und von Frauen in Lateinamerika fertigen lassen – unter den miesesten sozialen, gesundheitlichen und finanziellen Bedingungen. 150 Dollar kostete eine Nike-Dress für die brasilianische Mannschaft; die Akkordarbeiterin in El Salvador, die sie fertigte, bekam 15 Cents dafür. Zur Eröffnung der Missionsstudientagung in Innsbruck warnte Weihbischof Heinrich Fasching vor der „modernen Globalisierung“, in der Netzwerke der Wirtschaft staatliche Steuerungsfunktionen übernommen und das Prinzip des Gemeinwohls durch das Prinzip des Gewinns ersetzt haben. An den Christen sei es, diesem System ein Netzwerk der Solidarität entgegenzusetzen.