Ausgabe: Aktion Leben, Jugend für das Leben, Gertraud Steindl, Abtreibung, Empfängnisregelung, Gentechnik, Biomedizin, Karenzgeld, Beratung für Schwangere
15.07.1998 - Hans Baumgartner
Eine Stellungnahme von Dr. Gertraude Steindl von der Aktion Leben Österreich. Zwischen der Aktion Leben und der „Jugend für das Leben“ ging es mitunter frostig zu. „Wir haben Verständnis dafür, daß junge Leute ihre Anliegen anders ausdrücken als wir. Aber wir mußten auch die Erfahrung machen, daß durch lauten Aktionismus viele Frauen verunsichert werden, überhaupt in unsere Beratungsstellen zu kommen. Sie fragen dann mehrfach am Telefon nach, ob wir mit denen was zu tun haben“, berichtete Steindl von der Aktion Leben. Aus der täglichen Erfahrung mit Schwangeren in Notlagen stehe die Aktion Leben einem Abtreibungsaktionismus kritisch gegenüber. Sie hoffe auch sehr, so Steindl, daß sich die „Jugend für das Leben“ deutlich von extemistischen Gruppen distanziere. Ungerecht findet Steindl den Vorwurf aus manchen kirchlichen Kreisen, daß sich die Aktion Leben mit der Fristenregelung abgefunden habe. „Mit unserer Arbeit beweisen wir täglich das Gegenteil.“ Und die Liste der Aktivitäten ist beachtlich: In allen Bundesländern gibt es Beratungsstellen für Schwangere und Mütter in Not. Mehr als eine Million Zeitungen und Broschüren werden jährlich an die Frau und den Mann gebracht. Sie handeln vom Schutz des Lebens vom Anfang bis zum natürlichen Tod, sie setzen sich ein für den Wert behinderten Lebens, sie bieten Aufklärung über Empfängnisregelung und Information über Gentechnik und Biomedizin. Häufig werden Vertreter/innen der Aktion Leben in Schulen eingeladen. Und die Aktion Leben hält Kontakt zu politischen Parteien, um bessere flankierende Maßnahmen bei der Beratung, beim Karenzgeld etc. zu erreichen. „Da würden wir uns auch mehr Unterstützung durch die Bischöfe wünschen“, sagt G. Steindl. -hb