Nur 45 Prozent der österreichischen Bevölkerung kennen den Begriff „soziale Marktwirtschaft“. Das hat eine von der Initiative Wirtschaftsstandort OÖ (IWS) beauftragte Studie ergeben.
Ausgabe: 2017/29
18.07.2017 - Sophia Jelinek
IWS-Geschäftsführer Gottfried Kneifel betont, dass die Studie die Aufmerksamkeit der Bürger/innen wecken solle. Die „soziale Marktwirtschaft“ geht auf den deutschen Ökonom Alfred Müller-Armack zurück, der u.a. von der christlichen Soziallehre beeinflusst war. Sie soll einen rechtlichen Rahmen schaffen, in dem sich das wirtschaftliche Handeln abspielt. Unter anderem gehört dazu die Sicherung persönlicher Freiheitsrechte, die Möglichkeit, ein selbstständiges Gewerbe anmelden zu können und ein Netz von Sozialleistungen.
Forschungsergebnisse
Die Befragung zeigte, dass vor allem Jüngere kaum etwas mit dem Begriff „soziale Marktwirtschaft“ anfangen können. Neben dem Alter ist auch die Schulbildung sowie die Wohnsituation ausschlaggebend. So haben Personen mit einer höheren Bildung und Personen vom Land zumindest schon einmal von sozialer Marktwirtschaft gehört oder gelesen. Laut Meinungsforscher Paul Eiselsberg von IMAS – Institut für Markt- und Sozialanalysen sind die Österreicher/innen auch damit überfordert, Vor- und Nachteile der sozialen Marktwirtschaft zu nennen. So konnten soziale Gerechtigkeit und Chancengleichheit als Vorteile genannt werden, als Nachteile haben die Teilnehmer/innen den Konkurrenzkampf und den Preiskampf genannt.
Die Studie soll nun an alle Parteien und Verbände weitervermittelt werden, um Aufmerksamkeit zu wecken und zu informieren.