Im Sommer suchen Menschen das Wasser. Sie schätzen die Ruhe dort. Doch das Wasser ist ein Ort der Veränderung, des Wandels. Hier gerät in Bewegung, was einzementiert erschien. Leitartikel von Matthäus Fellinger
Ausgabe: 2017/29
18.07.2017 - Matthäus Fellinger
Am See. Am Jordan. An diesem Teich in Bethesda. An einem Brunnen. Wasserstellen sind markante Begegnungsorte, an denen das Leben in Bewegung gerät. Auch in der Bibel: Am See Genezareth hat das Leben einiger Fischer eine Wendung genommen. Den Jordan entlang führt der Weg Jesu. Die Taufe dort. Dann die Geschichte, die sich am Teich Bethesda zuträgt, als ein ständig zu kurz Gekommener Heilung erfährt. Und der Jakobsbrunnen. Hier spricht Jesus mit der Samariterin.
Im Sommer suchen Menschen das Wasser. Sie schätzen die Ruhe dort. Doch das Wasser ist ein Ort der Veränderung, des Wandels. Hier gerät in Bewegung, was einzementiert erschien.
„Mit allen Wassern gewaschen“ sagt man von einem Menschen, dem man nicht so leicht etwas anhaben kann. Raffiniert nennt man so einen. Er weiß, wie man ans Ziel kommt. Auch Christinnen und Christen verbindet das Wasser – im Taufwasser.
Vom Papst bis zur Oma, vom Bettler bis zur Managerin: Getauft heißt: Alle sind hineingestellt in dasselbe Fahrwasser des Glaubens. Wer es verunreinigt, macht es für alle trüb.
Sommer. Stille Stunden am Wasser. Sie können Anstoß sein, die Verhärtungen der Routine zu lösen – und sich anrühren und bewegen zu lassen vom Neuen, das kommen will.