„Sitz ma unterm Hollerbusch“ ist ein beliebtes Kinderlied. Unter dem blühenden Strauch zu sitzen, ist Aromatherapie pur. Holunder und die ebenfalls gerade blühende Linde sind Kräuter, die der Seele gut tun.
Sie ersetzen nicht die Schulmedizin. Aber sie sind wertvolle Helfer: Kräuter unterstützen die Abwehrkräfte und auch die Persönlichkeitsentwicklung. Ihre Wirkung entfaltet sich mehr oder weniger stark je nach Darreichungsart, als Tee aus getrockneten Blättern oder als Essenz, die aus Frischpflanzen gewonnen wird. Immer mehr Menschen wollen das jahrhundertealte Wissen um ihre Wirkung wachhalten. Wie Christine Dittlbacher.
Sehnsucht nach Heilung
„Der Mensch sehnt sich danach, heil zu sein. Dazu gehört auch das Heilen der Seele“, sagt die Theologin Christine Dittlbacher. Sie ist Pilgerbeauftragte in der Diözese Linz und beschäftigt sich mit Heilkräutern, die ihr auch beim Pilgern am Wegrand begegnen. Ihr Wissen gibt sie u. a. im ersten österreichischen Heilkräutergarten in Klaffer im Mühlviertel weiter, zum Beispiel über die Kräfte von Linde und Holunder.
Holunderblüte
Die Holunderblüte steht für die Öffnung hin zum Leben. Sie wirkt schweißtreibend und stärkt die Abwehrkräfte. Der Holler ist ein Sinnbild für Umbruch und Wandel, für Wachstum und Vergehen. „Er hilft bei Reifungsprozessen in Übergangsphasen und Lebenskrisen“, erläutert Christine Dittlbacher.
Lindenblüten
Die Linde bringt den Körper ebenfalls zum Schwitzen und hat eine antidepressive Wirkung. Sie gilt in der spirituellen Tradition als Baum der Erleuchtung. Ihre Kräfte fördern familiären und gemeinschaftlichen Zusammenhalt und wecken „die Verantwortlichkeit füreinander“, so Dittlbacher. Die Linde lädt ein, in Krisen zusammenzustehen. Unter ihrer breiten Krone wurden immer schon gerne Feste gefeiert.