Klarer zu zeigen, wer der Österreichische Cartellverband (ÖCV) ist, lautet eines der Ziele des neuen Präsidenten Michael Jayasekara. Ein Jahr lang steht er nun den katholischen nichtschlagenden Studentenverbindungen vor.
Ausgabe: 2017/28
11.07.2017 - Heinz Niederleitner
Diese werden gelegentlich mit schlagenden Burschenschaften verwechselt. Dabei gehört es seit jeher zu den katholischen Verbindungen, dass sie das Mensurfechten ablehnen und zu ihren Prinzipien neben Heimat, Freundschaft und Wissenschaft auch die Religion zählen. Bei dem gebürtigen Wiener Jayasekara, der an der Wirtschaftsuniversität Betriebswirtschaftslehre studiert, hat das eine besondere Bedeutung: Der 24-Jährige mit Wurzeln in Sri Lanka stammt aus dem Buddhismus und hat sich als Erwachsener zur Taufe entschlossen. Vorangegangen war der Besuch des katholischen Religionsunterrichts.
„Besonders das Spirituelle hat mich sehr angesprochen“, sagt er heute. Jayasekara, der neben seinem Studium für den Integrationsfonds arbeitet, ist seit der Taufe pfarrlich engagiert. Derzeit befindet er sich im Probejahr, um sich in der Laiengemeinschaft der Oblaten an das Stift Admont zu binden.
Hochschule der Zukunft
Für seine Präsidentschaft hat sich Jayasekara mit seiner Verbindung Bajuvaria viel Inhalt vorgenommen: Zunächst soll es um die Hochschule der Zukunft gehen, denn „da fehlt es in Österreich an Konzepten“, wie er sagt. Danach steht das Gedenkjahr 2018 mit der Republiksgründung 1918, dem „Anschluss“ 1938 und den Studentenprotesten 1968 im Vordergrund der Betrachtung. Mit dem Thema Europa wird zuletzt eine Brücke in die Zukunft geschlagen.