Der Faszination alter Fotografien ist in Bad Ischl ein Schlösschen gewidmet. In der aktuellen Ausstellung zeigt ein Foto vier Damen beim Baden.
Ausgabe: 2017/26
27.06.2017 - C. grüll
Das Photomuseum Bad Ischl, das ehemalige Teehaus der Kaiserin Sisi – sie selbst war ja bekanntlich keine große Freundin von Fotografen –, beherbergt die Sammlung Frank. Bis 1. August präsentiert eine Sonderausstellung die Höhepunkte – darunter die badenden Damen (siehe Bild). Aufgenommen 1923 vom Wiener Atelier Adria, wirken die vier Frauen auf dem Foto sehr selbstbewusst. In den 1920er Jahren war das Baden für sie nicht mehr mit Strümpfen, Beinkleid und Leibchen verbunden. Manche Quellen berichten, dass Frauen gerettet werden mussten, weil sie der schwere Stoff im Wasser nach unten zog. Ein zweiter Blick auf das Foto bestätigt: Die Damen zeigen nicht nur Knie – was mittlerweile beim Baden erlaubt war –, sie rauchen auch noch! Mitte des 19. Jahrhunderts gab die katholische Kirche der Raucherbewegung zwar ihren Segen („das Tabakrauchen solle von niemandem und in keiner Weise behindert werden“, so der damalige Kardinalstaatssekretär). Aber ob er auch Frauen im Badeanzug damit gemeint hat?
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