Seelsorge und Sozialarbeit stehen in einer Stadt vor anderen Herausforderungen als im ländlichen Bereich. Neue Perspektiven bot der Pastorale Tag in Linz.
Ausgabe: 2017/26
27.06.2017
Die Städte in Oberösterreich wachsen. Damit folgen sie einer weltweiten Entwicklung: Bis 2050 werden voraussichtlich mehr als zwei Drittel der Bevölkerung eines Landes in Städten leben. Denn jede Stadt ist ein großes – und oft nicht eingelöstes – Versprechen, sagt Ralf Meister. Der Landesbischof der evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannover sprach am 21. Juni beim Pastoralen Tag in Linz mit dem Motto „Stadt begreifen“. Ralf Meister öffnete den theologischen Blick auf Stadt an sich: Sie wird unbewusst von negativen biblischen Bildern von Sodom und Gomorra überlagert. Dabei ist sie zugleich „Herberge Gottes“ und birgt Visionen für die Zukunft. Dazu gebe es keine Alternative, so der Landesbischof: „Wir erleben die enorme Spaltung der Gesellschaft vor allem in der Stadt. Das ist ein klarer Auftrag, dagegen unsere Stimme zu erheben und, wo möglich, zu helfen.“
Die Soziologin Cornelia Dlabaj aus Wien ging in ihrem Vortrag auf die Themen Raumsoziologie und Stadtplanung ein. „Wem gehört die Stadt?“, „Wer darf mitgestalten?“ und „Wer fordert Recht auf die Stadt ein?“: Entlang dieser Fragen können die Bedürfnisse und Wünsche von Stadtbewohner/innen besser erkannt und in Gestaltungs- und Entscheidungsprozesse einbezogen werden.
Ökumenische Zusammenarbeit
Neben Bischof Manfred Scheuer und Superintendent Gerold Lehner nahmen 60 Personen unter anderem aus Seelsorge und Caritas aus den Städten Linz, Wels und Steyr sowie weiteren Gemeinden teil. Der Pastorale Tag wurde von Citypastoral bzw. Pastoralamt und dem Institut Pastorale Fortbildung der Diözese Linz sowie von der Evangelischen Kirche A. B. Oberösterreich veranstaltet.