Rund 60 ehrenamtliche Funktionäre der Katholischen Männerbewegung (KMB) gingen bei der Diözesankonferenz am 24. Juni 2017 der Frage nach, wie man den vielfältigen Ängsten in der Gesellschaft begegnen kann.
Ausgabe: 2017/26
27.06.2017
Das Impulsreferat zum Thema hielt Oberarzt Dr. Thomas Zaunmüller, Vorstand für Psychiatrie am Kepler Universitätsklinikum Linz. Er betonte die positiven Aspekte von Angst: „Sie stärkt unsere Aufmerksamkeit, gibt uns kurzfristig Kraft und macht uns bereit zur Aktion.“ Angst gehört zum Leben, es gibt aber auch Ängste, die hemmen und lähmen. „In der Psychiatrie sind 250 davon klassifiziert. Die häufigsten Angstreaktionen lösen Spinnen und Schlangen aus, obwohl die Wahrscheinlichkeit, in Oberösterreich einer Giftschlange zu begegnen, fast null Prozent beträgt“, so Zaunmüller: „Ängste haben immer einen konkreten Auslöser. Wenn dieser nicht gut verarbeitet wird, dann kann eine Spirale der Angst einsetzen, die Menschen oder auch ganze Gesellschaften in ihrem Verhalten massiv beeinflusst.“
Zusammenhelfen nimmt Angst
Die Konferenzteilnehmer wurden ermutigt, in Gruppen unterschiedliche „Strategien“ gegen die vorherrschenden Ängste zu entwickeln. In einem erlebnispädagogischen Workshop sollten die Männer eine Solidaritätsbrücke aus 21 Pfosten mit vier Metern Spannweite bauen. Die Vorgabe dazu lautete: ohne Zuhilfenahme von Seilen, Nägeln oder Schrauben.
Im Tun wurde sichtbar, dass manche Aufgaben nur zusammen, im Austausch untereinander, gelöst werden können. Tragfähige Beziehungen sind eine gute Basis, um Ängste zu überwinden und Herausforderungen zu bewältigen, so die Erkenntnis aus dem Workshop. «