Anders Arborelius ist seit 28. Juni Kardinal. Das Besondere daran ist, dass er der erste Schwede in der Geschichte der katholischen Kirche ist, der nun ein Purpurgewand trägt.
Ausgabe: 2017/26
27.06.2017 - Huber Susanne, Kathpress
„Alter Schwede“ – diesen umgangssprachlichen Ausruf des Erstaunens gab es wohl bei einigen, als sie von der Ernennung des Bischofs von Stockholm zum Kardinal hörten. Die Entscheidung von Papst Franziskus gilt als Sensation, denn Anders Arborelius ist der erste schwedische Kardinal. Gemeinsam mit weiteren vier Geistlichen wurde er am 28. Juni in Rom in den Kardinalsstand erhoben. Für ihn und die katholische Kirche in Schweden sei es eine große freudige Überraschung und ein großes Zeichen, sagt Anders Arborelius. In dem protestantisch geprägten skandinavischen Land stellen die Katholiken mit 1,2 Prozent von insgesamt 10,2 Millionen Menschen eine kleine Minderheit dar. Die evangelisch-lutherische Kirche war bis zum Jahr 2000 Staatskirche in Schweden und jeder Einwohner gehörte ihr bis dahin mit seiner Geburt automatisch an. Anders Arborelius, der in Lund aufwuchs, trat mit 20 Jahren zum katholischen Glauben über und in Folge in das Karmeliterkloster von Norraby ein. 1979 wurde der heute 67-Jährige in Malmö zum Priester geweiht.
Dialog. Anders Arborelius gilt als ökumenisch offen. Die Zusammenarbeit zwischen den rund 30 christlichen Kirchen in Schweden beschreibt er als „menschlich, geistlich und sozial“; es gebe „einen umfangreichen ökumenischen Dialog. Wir haben vielleicht als kleine bescheidene Minderheit der Kirche als Ganzes etwas anzubieten und wir werden versuchen, den Heiligen Vater noch mehr als zuvor zu unterstützen.“