Moderne Musik hören ist wie an die Adria fahren – einmal ist zu wenig. Ein "Unter uns" von KiZ-Redakteurin Elisabeth Leitner.
Ausgabe: 2017/25
20.06.2017 - Elisabeth Leitner
Ich schlecke mein Eis auf der Parkbank und genieße. Einmal durchschnaufen, das tut gut. Neben mir sitzen zwei junge Frauen und wälzen Urlaubs-pläne. Zu welchem Festival soll’s im Sommer gehen? Welche Stadt ist angesagt? Leipzig, Rotterdam oder doch Berlin? – Ein bisschen beneide ich die zwei. Es ist einige Zeit her, dass ich von einem Festival zum nächsten getourt bin. Jetzt hetze ich einmal wöchentlich zur Musikschule, damit mein Sohn spielerisch in die Welt der Musik eintauchen kann. Oder ich besuche das Musiktheater mit meinem Mann. Alles in Linz. Am Wochenende überlege ich, ob ich nach Asten oder Neukirchen am Walde fahren soll. Das ist nicht hipp, aber praktisch und die Großeltern freuen sich. Baden am Ausee, auf der Wasserrutsche Runterrutschen oder ein abendliches Lagerfeuer Entzünden erfreut nicht nur Kinder. Ein Glück, dass manche Weltstars auch nach Linz kommen – zum Beispiel zu Klassik am Dom. Da erspare ich mir lange Anfahrtswege. Und wenn wirklich Urlaub ansteht, dann halte ich es mit dem Welser Komponisten Helmut Schmidinger: Moderne Musik hören ist wie an die Adria fahren – einmal ist zu wenig. Manche Dinge leben von der Wiederholung. Jesolo, wir kommen!