Spitzenvertreter aller Religionen haben einen islamfeindlichen Anschlag auf Moscheebesucher im Londoner Stadtteil Finsbury Park verurteilt.
Ausgabe: 2017/25
20.06.2017
Ein Kleinbus war am Montag dieser Woche kurz nach Mitternacht in eine Menschengruppe vor einer Moschee gerast, die zum Abendgebet im Fastenmonat Ramadan zusammengekommen war und sich gerade um einen bewusstlos gewordenen Mitgläubigen kümmerte. Ein Mensch kam ums Leben, zehn weitere wurden verletzt. Bei allen Opfern handelt es sich um Muslime. Augenzeugen berichteten, der 48-jährige Fahrer des gemieteten Kleinbusses habe gerufen: „Ich will alle Muslime töten.“ Die britische Premierministerin Theresa May sprach von einem „Terroranschlag gegen Muslime“. Der katholische Erzbischof von Westminster, Kardinal Vincent Nichols, zeigte sich „zutiefst schockiert“. Gewalt generiere nur mehr Gewalt. Der einzige Weg aus dieser Spirale sei die tägliche Vergegenwärtigung, dass „wir alle Erzeuger von Verständnis, Mitgefühl und Frieden“ sein müssen. Am Sonntag war ein 17-jähriges muslimisches Mädchen in Sterling, Virginia (USA) im Anschluss an einen Moschee-Besuch offenbar erschlagen worden. Medienberichten zufolge deuten die Umstände auf ein Hassverbrechen hin. Unterdessen griff am montag ein Mann auf der Pariser Prachtstraße Champs-Elysees Polizisten mit dem Auto an. Er soll laut Medien als Islamist bekannt gewesen sein.