Dank als Lungenflügel der lebendigen Pfarrgemeinde
Am Ende des Arbeitsjahres richten viele Pfarren Feste als Anerkennung für die Ehrenamtlichen aus. Für die Danksagungen braucht es Fingerspitzengefühl.
Ausgabe: 2017/25
20.06.2017 - Paul Stütz
Mit rund 8000 Katholiken ist Mondsee eine der bevölkerungsreichsten Pfarren in Oberösterreich. Dementsprechend groß dimensioniert ist auch das Mitarbeiterfest, mit dem die Pfarre Ende Juni Danke sagt. Über 400 ehrenamtliche Mitarbeiter/innen, 40 Fachausschüsse, Gruppierungen und Vereine zählt die Pfarrgemeinde. „Der Dank ist für eine lebendige Pfarre wie ein Lungenflügel, der sie atmen lässt. Der zweite Flügel ist das uneingeschränkte Einstehen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für das Pfarrleben“, sagt Ernst Wageneder, Pfarrer in Mondsee.
Die Angst, jemanden zu vergessen
Der Seelsorger freut sich, dass es so viele engagierte Ehrenamtliche gibt. Nicht zuletzt, weil der Besucherandrang zu der Basilika in Mondsee einiges an Arbeitsaufwand mit sich bringt. Wageneder ist sich bewusst, dass Danksagungen Fingerspitzengefühl brauchen. „Die Angst, jemanden zu vergessen, ist schon da“, gibt er zu. In Gallneukirchen, der größten Pfarre Oberösterreich, ist man sich dieser Herausforderung auch bewusst. Deshalb wird zum jährlichen Mitarbeiterfest allgemein in der Messe und via Pfarrblatt eingeladen. „Jeder, der sich angesprochen fühlt, darf kommen“, erklärt die Pastoralassistentin Teresa Bogensperger.
Der Pfarrer von Mondsee hält es jedenfalls mit dem Rat, den ihm ein älterer Priesterkollege früh mit auf den Weg gegeben hat: „Für ein Dankeschön muss immer Zeit sein.“ Sollte einmal jemand beim Bedanken übersehen werden, würde er nicht zögern, diesen Fehler einzugestehen, so Wageneder.
Bei einer Form der Auszeichnung ist es in Mondsee jedoch klar, dass sie nur sehr wenige erhalten: Den Ehrenring der Pfarre gibt es seit sieben Jahren für besondere Verdienste für die Pastoral und für die Basilika. Die Ehrung wurde in den letzten Jahren erst an eine Handvoll Personen vergeben. «