Für Atlas ist es eine Strafe. Am westlichen Rand der Erde muss diese Gestalt aus der griechischen Mythologie stehen und den Himmel auf seinen Schultern stemmen, damit dieser nicht über die Erde fällt.
Zu Fronleichnam begegnet einem eine andere Art von „Himmelträgern“. Sie tragen den Himmel über dem Allerheiligsten. Ein Stück Raum, gekennzeichnet als ein besonderer Ort auf der Welt.
Himmelträger – Menschen, die den Himmel hochhalten. Das beschreibt eine wunderbare Aufgabe. Es liegen Jahrzehnte hinter uns, in denen Menschen meinten, alles Himmlische aus der Welt räumen zu müssen. Die Wahrheit und die Wirklichkeit wären physikalisch und nachweisbar, alles andere wäre Illusion, dachten sie. Sie plädierten für absolute Nüchternheit.
Weiter als je vermutet ist die Forschung gekommen. Und für viele hat sich Verwunderliches ereignet. Je nüchterner man die Welt betrachtet, umso erstaunlicher wird sie.
„Himmelträger“ – das sind Menschen, die die Ahnung von der Schöpfung als Wunder hochhalten. Vor Mensch, Tier und allem, was lebt, empfinden sie Achtung. Vor allem setzen sie sich nicht selbst an die Stelle des Schöpfers. Die Welt braucht Himmelträger. Sie „ent-decken“ die Welt, spannen das Firmament der Hoffnung über sie. Wo man den Himmel hochhält, ist es auf der Erde gut.