Was bedeutet es, kirchlich zu heiraten? Was erwartet mich in der Ehe und wie kann sie gelingen? Brautpaare stellen in der Ehevorbereitung viele Fragen. Über mögliche Antworten darauf erzählen drei neue Ehe-Referenten, die selbst gespannt auf ihre ersten Kurse im Jänner blicken.
03.10.2017 - Brigitta Hasch
Nach dem Abschluss ihrer Ausbildung fühlen sich Bernadette Lettner, Christine und Harry Schulz gut gerüstet und sind hoch motiviert für ihre neue Tätigkeit als Ehereferent/innen. „Sakramente, und damit auch die kirchliche Ehe, sind ein wichtiger Anhaltspunkt für Menschen, die sonst vielleicht weniger mit der Kirche zu tun haben. Das macht es für mich besonders spannend“, erzählt Bernadette Lettner: „Bei Begegnungen sehe ich immer wieder, wie groß die Sehnsucht nach Ritualen und Feierlichkeiten ist. Für mich herrscht hier viel Potenzial, das die Kirche zu bieten hat.“
Für ein Leben lang
„Kirchlich zu heiraten heißt, in guten und schlechten Zeiten, ein Leben lang füreinander da zu sein. Gott wird mit hereingebracht, durch seinen Segen wird ein Paar gestärkt.“ Das ist für Christine Schulz das Wesentliche der kirchlichen Ehe, auch wenn die Lebenssituationen der Paare individuell unterschiedlich sind. Für die Spiritualität in der Beziehung sieht sie allerdings nicht nur in der Kirche Platz. „Jeder gemeinsame Spaziergang oder das Verweilen an einem bestimmten Ort kann für ein Paar eine spirituelle Kraftquelle sein.“ Nicht umsonst bieten daher viele Diözesen Ehevorbereitungskurse in der freien Natur an. Auch Christine und Harry Schulz werden einen zweitägigen Outdoor-Kurs abhalten.
Ja zu einer gemeinsamen Reise
Ehe ist ein Prozess mit Höhen und Tiefen. „Man fühlt nicht immer Schmetterlinge im Bauch. Aber sie können wieder kommen“, ist Christine Schulz überzeugt. Für Ehemann Harry ist es dafür umso wichtiger, die schwierigen Situationen in einer Ehe ebenso zu beleuchten. „Ist man einmal im Rad des Alltags drin, bleibt oft wenig Zeit zum Reden. Emotionen wie Unlust oder Ärger bleiben unausgesprochen auf der Strecke. Kinder verändern die Situation dann sowieso komplett. Und auch ein unerfüllter Kinderwunsch kann extreme Spannungen in eine Ehe bringen. Wenn man nicht darüber redet oder sich sogar Hilfe von außen holt, kann das alles zur Zerreißprobe werden“, meint Harry Schulz. Immer im Gespräch bleiben und das Lebenskonzept bei Bedarf anpassen – ein „Update“ machen – so lautet sein Ratschlag.
Zeit nehmen und reden
Bernadette Lettner, Christine und Harry Schulz sind sich einig, dass Ehe gelingen kann, wenn man nicht aufhört, miteinander zu reden. Genau deshalb lag ein Schwerpunkt ihrer Ausbildung bei der Kommunikation, beim Ansprechen von Gefühlen. Mit vielen Ideen und offen für Fragen wollen die drei „ihren“ Brautpaaren eine Starthilfe für die Ehe geben.
Angebote
Partnerkurse sind ein fixer Bestandteil in der Vorbereitung auf die kirchliche Ehe und in allen österreichischen Diözesen verpflichtend. Art und Intensität sind jedoch frei wählbar, ob im geschlossenen Raum oder der freien Natur, ob ein- oder mehrtägig.
Infos zu Ehevorbereitungskursen in OÖ auf www.beziehungleben.at, E-Mail: beziehungleben@dioezese-linz.at