Zum 36. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Berlin und Wittenberg vom 24. bis 28. Mai unter dem Motto „Du siehst mich“ werden mehr als 100.000 Teilnehmer erwartet.
Ausgabe: 2017/21
23.05.2017
Nicht nur die evangelische, sondern auch die katholische Kirche ist beim Reformationsjahrs-Kirchentag stark engagiert, der am Mittwoch, 24. Mai, in Berlin eröffnet wird. Die Berliner Bischöfe Heiner Koch (katholisch) und Markus Dröge (evangelisch) wiesen in einem Doppelinterview für die kirchlichen Presseagenturen KNA und epd vor Beginn des Evangelischen Kirchentags auf interessante Facetten hin, dämpften allerdings die Hoffnung auf entscheidende Annäherungen in Grundsatzfragen. Das Großevent soll kein Ökumene-Experiment sein, so der Tenor.
Der Kirchentag habe immer politische Verantwortungsträger zur Diskussion eingeladen – und in dieser Tradition stehe etwa auch die auf viel Interesse stoßende Einladung an den früheren US-Präsidenten Barack Obama (55), so Dröge. Er zählt zu jenen Politikern, die ihre Religiosität nicht öffentlich zur Schau stellten. In einer CNN-Umfrage wussten lediglich 39 Prozent, dass Obama „ein Protestant oder anderer Christ“ sei. Im seinem letzten Amtsjahr nahm das Thema Religion größeren Raum ein als zuvor. So wandte sich Obama in mehreren Reden an Juden, Muslime und Christen im Land und forderte Religionsfreiheit ein.