Papst nimmt Rücktritt von Erzbischof Alois Kothgasser an
Papst Franziskus hat am vergangenen Montag den Rücktritt des Salzburger Erzbischofs Alois Kothgasser angenommen. Bis zum Amtsantritt eines neuen Bischofs wird Kothgasser die Diözese als Apostolischer Administrator leiten.
Bereits im April 2012 hat der Salzburger Erzbischof Alois Kothgasser gemäß dem Kirchenrecht zu seinem 75. Geburtstag (29. Mai 2012) seinen Rücktritt eingereicht. Er hat mehrfach versichert, dass er auch in Rom darauf gedrängt habe, ihn unter Berücksichtigung seiner Gesundheit von seinem Amt zu entbinden. Seit dem Rücktrittsgesuch aber gab es in Rom einen neuen Präfekten der Bischofskongregation und den Wechsel von Papst Benedikt zu Franziskus. Das Ernennungsverfahren zog sich hin und unter den zahlreichen Spekulationen rund um mögliche Kandidaten hörte man – nicht nur in Salzburg – Stimmen, dass der Papst bei Bischofsernennungen genauer hinsehen lässt, ob da bei der Listenerstellung alles sauber zugehe und nicht „alte Seilschaften“ ihre Kandidaten machen.
Salzburg wählt Erzbischof
Nachdem offensichtlich in Rom in Richtung Transparenz einiges auf den Weg gebracht wurde, scheint es nun mit den anstehenden Bischofswechseln voranzu- gehen. Erst im September nahm der Papst den Rücktritt des Freiburger Erzbischofs Robert Zollitsch überraschend früh an. Gleichzeitig ernannte er ihn zum Apostolischen Administrator und bestimmte, dass Zollitsch bis zum Auslaufen seiner Amtszeit im März Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz bleibt. Auch Kothgasser wurde nach Annahme seines Rücktritts zum Apostolischen Administrator mit allen bisherigen Rechten ernannt. Wie in Freiburg hat auch in Salzburg (als einziger Diözese Österreichs) das Domkapitel das Recht, aus einem römischen Dreiervorschlag den Erzbischof zu wählen. Noch ist in Salzburg kein Dreiervorschlag eingelangt. Nachdem Papst Benedikt seine Amtszeit um zwei Jahre über den 75. Geburtstag hinaus verlängert hatte, steht seit Jänner auch die Nachfolge von Bischof Egon Kapellari (77) in Graz an.