Politiker und Politikerinnen, Feuerwehrleute, Rauchfangkehrer, Polizistinnen und Polizisten. – Beim Florianifest am 4. Mai feierten in der Stiftskirche St. Florian Berufsgruppen mit, die im heiligen Florian ein Vorbild sehen.
Die barocke Stiftskirche war am 4. Mai voll mit Menschen und erfüllt vom Gesang der Florianer Sängerknaben. Diese Atmosphäre gibt dem Gottesdienst am Tag des heiligen Florian, des Landespatrons von Oberösterreich und Diözesanpatrons, einen festlichen Charakter. Der Messfeier stand Anton Leichtfried, der Weihbischof der Diözese St. Pölten, vor. In der Predigt betonte er: Florian war kein Fanatiker, der das Martyrium anstrebte, sondern ein Mann, der sich seiner Verantwortung bewusst war, als seine Mitchristen in Lauriacum-Lorch in Bedrängnis kamen. „Bitten wir den heiligen Florian, dass Menschen in ihrem Berufsleben Verantwortung übernehmen, jeder an dem Platz, an dem er steht“, so Weihbischof Leichtfried. Florian lebte im heutigen St. Pölten bereits in Pension, als er sich verpflichtet fühlte, seinen bedrängten Glaubensgeschwistern zu Hilfe zu kommen, erinnerte der Weihbischof: „Pensionisten können noch so viel tun, wenn man auf den heiligen Florian schaut.“ Der Prediger sprach es nicht aus, aber der Gedanke lag in der Luft: Sollte man den heiligen Florian nicht auch zum Patron der Pensionisten machen?
Was der heilige Florian Menschen unterschiedlicher Berufsgruppen bedeutet, lesen Sie in den vier Stellungnahmen.
Florian und seine Wertepyramide
Gerade heute brauchen wir in der Politik eine Wertepyramide. Da ist für mich der heilige Florian ein Vorbild. Für ihn stand das Eintreten für andere an oberster Stelle. Persönlich verbinde ich mit St. Florian meinen Hochzeitstag. Vor 43 Jahren haben meine Frau und ich hier geheiratet. Jedesmal wenn ich da bin, denke ich dankbar an unseren gemeinsamen Lebensweg.
Viktor Sigl, Präsident des OÖ. Landtags
Florian inspiriert zu Kameradschaft
Am heiligen Florian bewundere ich die Liebe zu den Menschen, die er gehabt haben muss. Sonst hätte er sich nicht für sie eingesetzt. Seine Solidarität und und sein Mut, das Christsein auch zu leben, sind herausragend. Dies in unsere Feuerwehren zu tragen, dazu kann uns der heilige Florian inspirieren. Ich denke da besonders an die Kameradschaft.
Michaela Helletzgruber, Feuerwehr- und NotfallSeelsorgerin
Florian, der Patron der Rauchfangkehrer
Die Rauchfangkehrer werden zu Neujahr zu Glücksbringern. Aber auch sie selbst brauchen jemanden, der auf sie schaut, meint Oberösterreichs Landesinnungsmeister Siegfried Deutsch. Darum sind die Rauchfangkehrer heuer zu ihrem Berufspatron, dem heiligen Florian, gepilgert. „Unsre Arbeit, vor allem wenn wir am Dach sind, bleibt gefährlich. Da bitten wir den heiligen Florian um seinen Schutz.“
Florian als Helfer bei Entscheidungen
Florian steht für mich in einer großen Spannung: Sein persönlicher Glaube, seine individuelle Überzeugung verträgt sich nicht mit der vom römischen Staat geforderten Ordnung. Wo immer man in solche Situationen gerät, hofft man, dass man richtig handelt und recht entscheidet. Der heilige Florian kann in den Unwägbarkeiten des Lebens ein Helfer sein.
Generalmajor Franz Gegenleitner, Landespolzeidirektion OÖ