Eine Zuständigkeit für Familien in jeder Pfarre – das wünscht sich der am Samstag wiedergewählte Präsident des Katholischen Familienverbandes Österreichs, Alfred Trendl.
Ausgabe: 2017/40
03.10.2017 - Heinz Niederleitner
„Es sollte so selbstverständlich wie die Pfarr-Caritas ein Angebot geben, wohin sich Familien wenden können“, sagt der 56-jährige Vater zweier erwachsener Kinder. Seit 2011 steht der Wiener an der Spitze des Familienverbandes und bringt dort auch seine Kompetenz als Inhaber einer Steuerberatungsfirma ein. Fragen rund um Geld seien nicht der einzige, aber ein wichtiger Hebel, wenn es um Hilfe für Familien gehe, ist er überzeugt. Wobei er ungern von Förderung spricht: Oft sei es an sich nur ein Lastenausgleich von jenen, die keine Betreuungspflichten (mehr) haben. Deshalb stört es ihn, wenn es politische Zugriffe auf den Familienlastenausgleichsfonds gibt.
Offenheit
Zu den im laufenden Wahlkampf ignorierten Themen zählt der Jurist die Fortpflanzungsmedizin: Zumindest ein Register für Samen- und Eizellenspender/innen wird er von der neuen Regierung einfordern. Denn ab 14 hat jedes Kind das Recht zu wissen, wer seine biologischen Eltern sind. Eine ernsthafte Diskussion über ein Familienstimmrecht (Eltern haben eine Art Stimmrecht für ihre Kinder) vermisst er. Die Offenheit für die verschiedenen Familienformen, die Papst Franziskus in „Amoris laetitia“ zeigte, erfreut Trendl. „Als Verband sind wir so offen für Alleinerziehende, Menschen in Lebensgemeinschaften, Patchwork- und Regenbogenfamilien, wie wir es für ‚klassische‘ Familien sind“, sagt der Präsident.