Um die europäische Integration weiter voranzubringen, sind nach Ansicht der katholischen Bewegung Sant‘Egidio „neue Initiativen für die junge Generation“ nötig.
Ausgabe: 18/2017
02.05.2017
Der enge Papstvertraute und Sant‘Egidio-Gründer Andrea Riccardi und der Präsident der Basisbewegung, Marco Impagliazzo, regten ein europäisches Ausbildungsprogramm gegen Jugendarbeitslosigkeit an, analog zum Erasmusprogramm für Studenten. Darin seien sich beide Männer mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) einig gewesen, wie die Bewegung nach einem Treffen mit Merkel kürzlich in Berlin erklärte.
Positive Begegnung
Themen des Gesprächs, das laut Impagliazzo sehr positiv verlief, waren die Migration, Europa und der Frieden. Die Kanzlerin habe an die bisherigen Begegnungen mit der Gemeinschaft erinnert, darunter das Gebetstreffen von München und ihren Besuch am Sitz von Sant‘Egidio im römischen Stadtteil Trastevere im vergangenen Jahr, hieß es. Merkmal dieser Treffen war laut Impagliazzo das gemeinsame Bemühen für den Frieden an verschiedenen Brennpunkten der Welt.
Afrika im Fokus
Bei der aktuellen Begegnung sei es besonders um Afrika gegangen. Dabei habe man auch über den von der Bundesregierung initiierten „Marshallplan mit Afrika“ gesprochen. Beide Seiten hätten die Notwendigkeit betont, eine Zivilgesellschaft in Afrika zu fördern, die Jugendlichen Perspektiven in ihrer Heimat biete. Impagliazzo hob die Bedeutung der Religionen für den Frieden hervor. Dabei müssten Christen und Muslime gemeinsam gegen Fundamentalisten vorgehen. In der Mitteilung hieß es zudem, dass Merkel zum bevorstehenden Internationalen Friedenstreffen eingeladen worden sei, das dieses Jahr vom 10. bis 12. September in Münster und Osnabrück geplant ist. Es werde eine weitere wichtige Etappe im interreligiösen Dialog sein, betonte Sant‘Egidio.