Wort zum Sonntag
Gemeinsam mit den Bischöfen dachte das delegierte Volk beim Dialog für Österreich im Herbst 1998 vorwiegend über Kirchenreformen nach, zum Beispiel über die Lockerung der katholischen Sexualmoral oder mehr Mitsprache der Ortskirchen bei Bischofsernennungen. Die insgesamt 270 Teilnehmer:innen des Salzburger Delegiertentreffens, die zuvor von den Bischöfen ernannt worden waren, sprachen sich zum Beispiel mehrheitlich für die Einführung des Frauendiakonats oder die Priesterweihe von verheirateten bewährten Männern aus. Es waren Forderungen, die heute noch zu hören sind, weil sie bekanntlich nie umgesetzt wurden. Auch wenn es keine inhaltlichen Festlegungen der Bischofskonferenz zu Vorschlägen der Salzburger Delegiertenversammlung gegeben hatte, sah der Präsident der Katholischen Aktion Österreichs, Christian Friesl, die Ergebnisse positiv. „Allen Hardlinern zum Trotz haben die Bischöfe klargemacht: sie stehen hinter dieser Delegiertenversammlung.“. Die Kirchenzeitung zitierte zudem Kardinal Christoph Schönborn: „Wir werden in Rom sehr klar sagen, was die Gläubigen in Österreich bewegt und welche Lösungen sie für die aktuellen seelsorglichen Nöte vorschlagen.“ Diözesanbischof Maximilian Aichern betonte, dass keines der von der Delegiertenversammlung gegebenen Voten eine Verletzung des Glaubens gewesen sei.
Die Kirchenzeitung berichtete im November 1998 außerdem über den Versuch einer „zeitgemäßen Jugendmission“ im Dekanat Molln. Das Ziel war, mit jungen Menschen dort ins Gespräch zu kommen, wo sie wohnen, arbeiten und die Freizeit verbringen. Je nach Größe der Pfarre kamen drei bis vier „Jugendmissionare“ in die einzelnen Pfarren, wo sie auch Cafés und Discos besuchten.
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