Wort zum Sonntag
Der emeritierte Salzburger Erzbischof Alois Kothgasser ist tot. Er starb am Donnerstagabend im Alter von 86 Jahren in seiner Wohnung im Priesterseminar in Salzburg, wie die Erzdiözese Salzburg mitgeteilt hat. Kothgasser verschied demnach im Beisein seiner engsten Familienangehörigen, dem Regens des Priesterseminars Tobias Giglmayr, den Seminaristen und von Erzbischof Franz Lackner, die ihn im Gebet bei seinem Heimgang begleitet haben.
Alois Kothgasser war zuletzt schwer krank, nachdem er im vergangenen November eine Gehirnblutung erlitten hatte. Noch am 9. Februar konnte der Erzbischof aber an einem Gottesdienst zur Feier des 60-Jahr-Jubiläums seiner Priesterweihe in der Kapelle des Salzburger Priesterseminars teilnehmen.
"Erzbischof emeritus Alois verschied, als wir an seiner Seite die Komplet begannen, das kirchliche Nachtgebet, und das Schuldbekenntnis beteten. Sein Tod macht mich betroffen, doch ich blicke auch in großer Dankbarkeit auf sein Wirken", erklärte Erzbischof Lackner in der Mitteilung der Erzdiözese Salzburg zum Tod von Erzbischof Kothgasser. Lackner weiter: "Die Spur, die er als Bischof vorzeichnete, weiterzugehen, war nicht schwer. Morgen werden wir zu einer ersten Trauersitzung zusammentreten, um die weiteren Dinge zu bereden und zu beschließen. Beten wir für unseren lieben verstorbenen Emeritus, der zu Lebzeiten so viel für uns gebetet hat."
Alois Kothgasser gehörte dem Orden der Salesianer Don Boscos an. Er war zwischen 2003 und 2013 Erzbischof von Salzburg und zuvor von 1997 bis 2002 Bischof von Innsbruck.
Nach seiner altersbedingten Emeritierung lebte er zunächst mehrere Jahre im Geistlichen Zentrum der Don-Bosco-Schwestern in Baumkirchen (Tirol). Seit seinem 85. Geburtstag 2022 wohnte Erzbischof Kothgasser im Priesterseminar der Erzdiözese Salzburg.
1937 in Lichtenegg in der Südoststeiermark als Sohn einer Bauernfamilie geboren, hatte Kothgasser nach dem Ordenseintritt bei den Salesianern in Turin und Rom studiert. 1964 wurde er zum Priester geweiht. Von 1982 bis 1997 war er Professor für Dogmatik und zweimal Rektor an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Benediktbeuern in Bayern.
Papst Johannes Paul II. (1978-2005) ernannte ihn 1997 zum Innsbrucker Bischof. Knapp zehn Jahre später wechselte Kothgasser als Erzbischof nach Salzburg.
Die Nachricht über den Heimgang von Erzbischof Alois Kothgasser hat in der Kirche Trauer und zugleich Dankbarkeit für sein Wirken ausgelöst.
Der emeritierte Salzburger Erzbischof ist am Donnerstagabend im Alter von 86 Jahren in seiner Wohnung im Priesterseminar in Salzburg im Beisein seiner engsten Familienangehörigen und von Erzbischof Franz Lackner verstorben, die ihn im Gebet bei seinem Heimgang begleitet haben.
"Erzbischof emeritus Alois verschied, als wir an seiner Seite die Komplet begannen, das kirchliche Nachtgebet, und das Schuldbekenntnis beteten. Sein Tod macht mich betroffen, doch ich blicke auch in großer Dankbarkeit auf sein Wirken", erklärte Erzbischof Lackner noch am Donnerstagabend über seinen Amtsvorgänger.
"Erzbischof Alois Kothgasser war ein Vorbild an Sanftmut und ein menschennaher Bischof." Mit diesen Worten würdigte Kardinal Christoph Schönborn das Wirken des verstorbenen Erzbischofs. Er blicke "in Dankbarkeit auf diesen Mitbruder, Lehrer der Theologie und treuen Sohn des Heiligen Don Bosco und des Salesianerordens", sagte Schönborn im Interview mit der Nachrichtenagentur Kathpress. "Wir haben in der Bischofskonferenz dankbar seine Gabe der Vermittlung und Versöhnung schätzen gelernt", hielt der Wiener Erzbischof und frühere langjährige Vorsitzende des österreichischen Episkopats fest.
"Er war im Geist seines Ordensgründers ein fröhlicher und menschenverbindender Bischof", führte der Kardinal im Blick auf den Verstorbenen weiter aus. "Als menschennaher und herzlicher Bischof von Innsbruck und dann von Salzburg war Alois Kothgasser im besten Sinn des Wortes ein guter Hirt."
Als einen "väterlichen Bischof" bezeichnete Bischof Hermann Glettler den Verstorbenen, der von 1997 bis 2002 als Bischof von Innsbruck gewirkt hatte. "Er war mir in seiner umgänglichen Art sympathisch und auch mit seiner bodenständigen Spiritualität. Sein Glaube hatte immer Herzschlag-Qualität. Es war klar, dass für Bischof Alois Stille und Gebet die eigentlichen Quellen sind - auch das verlässliche, fürbittende Gebet für Arme und Notleidende. In Erinnerung ist seine herzhafte Einladung an Pfarren, regelmäßige Zeiten des Gebetes, auch der Anbetung, einzuführen", so der jetzige Innsbrucker Bischof in einer Aussendung der Diözese Innsbruck am Freitag.
Kothgasser sei dem Charisma seines Ordensgründers auch als Bischof treu geblieben und habe die Pädagogik der Vor- und Fürsorge des Heiligen Don Bosco innerlich verstanden, so Glettler. "Sein Leben hat er als einen 'Assistenzeinsatz' gelebt, überall mit einer geistvoll bescheidenen, begleitenden Anwesenheit."
Im Rückblick auf die Innsbrucker Zeit von Erzbischof Kothgasser erinnerte Glettler an die Errichtung der Notburga-Gemeinschaft von betenden und sozial engagierten Frauen. Besonders herausfordernd sei das Unglücksjahr 1999 mit dem Unglück am Berg Isel und der Lawinen-Katastrophe in Galtür gewesen.
"Neben Trauer und Leid gab es auch verletzende Schuldzuweisungen. In dieser Situation leistete der Bischof einen wesentlichen Beitrag zur Versöhnung", hielt Glettler über Kothgasser fest und sagte über den Verstorbenen: "Eine ernstgemeinte Ökumene war für ihn ein weiteres Herzensanliegen. So wurde die Versöhnungsfeier zum Gedenken an die Vertreibung der Protestanten aus Tirol ein wichtiges Ereignis."
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