Wort zum Sonntag
Die Idee, eine Leitkultur zu verordnen, sei demokratiefeindlich, gibt die Wiener Theologin Regina Polak zu bedenken. Denn „Demokratie lebt von Anerkennung und Pluralität“, sagte die Wissenschaftlerin gegenüber „Kathpress“.
Gesellschaften benötigten zwar „normative Referenzpunkte“ wie Menschenrechte, Verfassung und Gesetze. Aber „es gibt diese Werte bereits. Wir müssen sie nicht neu erfinden“. Gemäß Lissabon-Vertrag sind die Werte der Europäischen Union die Achtung der Menschenwürde, Freiheit, Demokratie, Gleichheit, Rechtsstaatlichkeit und Wahrung der Menschenrechte.
„Menschenrechte stehen über einer Leitkultur.“ Das brachte auch der Theologe und Werteforscher Paul Zulehner in die Debatte ein. Er zeigt sich in seinem Blog skeptisch, ob die Leitkultur-Diskussion nachhaltige Auswirkungen habe, bezeichnet den Austausch darüber aber als sinnvoll – „auch wenn am Ende nichts (Handfestes) herauskommt“.
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