Wort zum Sonntag
Der größte Zusammenschluss von Langzeitpflege-Anbietern, bestehend aus Caritas, Diakonie, Hilfswerk, Rotem Kreuz und Volkshilfe, warnten kürzlich davor, das Budgetloch mit Sparmaßnahmen im Sozialbereich „stopfen“ zu wollen. Einsparungen in der Langzeitpflege würden das ohnehin bereits belastete Gesundheitssystem weiter schwächen und „massive“ Mehrkosten verursachen.
Investitionen in die Langzeitpflege würden helfen, im Gesamtsystem und auch volkswirtschaftlich zu sparen, erklärten die BAG-Organisationen unisono: „Jeder Euro, der in die Langzeitpflege investiert wird, hat eine Wertschöpfung von 1,7 Euro. Und 70 Prozent des Geldes, das der Staat in die Langzeitpflege investiert, fließen wieder ins Budget zurück – über Steuern, Sozialversicherungsbeiträge etc.“, beriefen sich die Hilfsorganisationen auf Berechnungen des Wirtschaftsforschungsinstituts (WIFO). Langzeitpflege sei zusammen mit anderen sozialen Dienstleistungen ein wichtiger Wirtschaftsmotor, unterstrich Diakonie-Direktorin Maria Katharina Moser, aktuell im BAG-Vorsitz. Zudem schaffe Pflege gerade in Krisenzeiten sichere Arbeitsplätze.
Eine unzureichende Finanzierung der Langzeitpflege hingegen würde Krankenhäuser und infolge das Gesundheitssystem in Zukunft noch mehr belasten, erklärte Caritas-Generalsekretärin Anna Parr. Das österreichische Gesundheitssystem zähle mit Ausgaben von 8,5 Prozent des BIP ohnehin zu den teuersten der Welt.
Im BAG-Verbund von Caritas, Diakonie, Hilfswerk, Rotes Kreuz und Volkshilfe (seit 1995) sind rund 22.500 Menschen in Pflege und Betreuung beschäftigt. Sie pflegen, begleiten und betreuen 155.000 Menschen mit Pflegebedarf in mobilen, stationären und sonstigen Betreuungsformen.
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