Wort zum Sonntag
Die FIFA hat die Fußball-WM 2034 an Saudi-Arabien vergeben. Nach den Turnieren in Russland (2018) und Katar (2022) wird der Weltfußballverband auch diesmal für seine Entscheidung aus religiösen, humanitären und sozialpolitischen Gründen kritisiert.
Verbände fürchten, dass - wie schon in Katar - Arbeitsmigranten ausgebeutet werden und dabei sterben. Auch die Diözesansportgemeinschaft Österreichs (DSGÖ) bedauert die WM-Vergabe an Saudi-Arabien. Das autokratisch geführte Land steht für vieles, aber gewiss nicht für Menschenrechte, wie die DSGÖ in einer Aussendung am Donnerstag betonte.
Die Bewerbung Saudi-Arabiens wurde von der FIFA als mehr oder weniger gut bewertet. Im Evaluierungsbericht hieß es, dass in Menschenrechtsfragen nur von einem "mittleren" Risiko auszugehen sei. Anders sehen das die Kirchensportler und die Menschenrechtsorganisation "Amnesty International", auf die sich der DSGÖ-Vorsitzende, Josef Eppensteiner, in seinem Schreiben beruft: "Es gibt in der Bewerbung keinerlei Strategien oder Garantien, die Menschenrechtslage im Land zu verbessern. Saudi-Arabien hat das nicht angeführt. Die FIFA hat es nicht nachgefragt."
Auch die Arbeitsmigranten, die 2022 für die WM in Katar ausgebeutet wurden, seien nicht entschädigt worden, hatte Amnesty International der FIFA vorgeworfen.
Die Berichte über die vielen Hinrichtungen im Land, die fehlende Meinungsfreiheit sowie die Lage der Arbeitsmigranten sind alarmierend, klagte die DSGÖ. Die Entscheidung der FIFA zeigt, dass wirtschaftliche Interessen und Kommerz über allem stehen: "Wer genug zahlt, bekommt den Spitzensport frei Haus", werde somit als Botschaft vermittelt. Saudi-Arabien müsse bis zur WM an den Wert der Menschenrechte und an die Themen Umweltschutz und Nachhaltigkeit erinnert werden und ständig an der Verbesserung der Menschenrechtslage arbeiten, so die Forderung der DSGÖ.
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