Wort zum Sonntag
„Die Aufbruchsbegeisterung der 70er-Jahre ist heute in vielen Pfarrgemeinden verflogen“, schrieb die Kirchenzeitung. Die neueste Studie über die religiöse Lage in Österreich habe dennoch ein überraschendes Ergebnis gebracht: Der wachsenden Distanz zur „Großinstitution Kirche“ stand damals noch eine fast unveränderte religiöse Praxis gegenüber.
Die Kirche vor Ort, also die Pfarre, wird nach wie vor hoch eingeschätzt. „Hier fühlen sich die Menschen offenbar beheimatet und in ihrer Art, Religion zu leben, respektiert“, zitierte die Kirchenzeitung den Theologen und Sozialforscher Christian Friesl, um selbst noch eine andere Perspektive aufzuzeigen: „Für die Verantwortlichen in den Pfarren stellt sich die Sicht der Dinge oft anders dar. Pfarrgemeinderäte haben das Gefühl, mit ihrer Arbeit auf der Stelle zu treten […].
Der Kreis der Interessierten, den man mit verschiedenen Angeboten erreichen kann, ist immer derselbe, neue Mitarbeiter sind schwer zu gewinnen, bestimmte Probleme, wie z. B. die Jugendarbeit, stehen jahrelang unerledigt auf der Tagesordnung, die unbesetzten Kirchenbänke werden mehr […].“ Die Kirchenzeitung stellte zudem die Bemühungen der Traunkirchner vor, als Gemeinde einen zukunftsfähigen Weg zu beschreiten.
„Wir wollten wissen, ob wir mit unserer Arbeit richtig liegen, was ankommt und was abgeht“, sagte Dechant Franz Haidinger zu einer groß angelegten Pfarrbefragung in Traunkirchen. Für ihn hätten jene Gemeinden Zukunft, wo möglichst viele Menschen bewusst aus einer persönlichen Gottesbeziehung heraus ihr Leben gestalten. Die Ergebnisse der Befragung seien jedenfalls eine Bestätigung für die eigene Arbeit. Insofern sei sie so etwas wie eine Motivationsspritze. „Wirklich Neues kam aber wenig zu Tage.“ In einer Klausurtagung des Pfarrgemeinderates habe man danach die Ergebnisse ausführlich diskutiert und auch einige konkrete Maßnahmen beschlossen.
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