Wort zum Sonntag
„Für den Frieden braucht es mehr Mut als für den Krieg“, sagte der Jerusalemer Kardinal Pizzaballa in Wien. Obwohl die direkten Kampfhandlungen hoffentlich vorbei seien, sei man von einer Lösung des Nahost-Konflikts weit entfernt, stellte Pizzaballa gegenüber Kathpress fest. In Gaza lebten noch exakt 621 Christen, so der Lateinische Patriarch von Jerusalem. Diese würden sich auf zwei Pfarren – eine katholische und eine orthodoxe – aufteilen. Bei seinem letzten Aufenthalt in Gaza sei ihm aufgefallen, wie müde die Menschen seien. Für sie gehe es jeden Tag ums Überleben. Pizzaballa: „Ich frage mich, wie es jemals wieder möglich sein wird, einen Normalzustand herzustellen. Das wird Jahre dauern.“
Eindringlich appellierte der Patriarch an die Christinnen und Christen im Westen, als Pilger ins Heilige Land zu kommen. Die klassischen Pilgerziele könne man gefahrlos besuchen, die im Tourismus tätigen Christ:innen seien auf die Pilger angewiesen. Die Zahl der Christen im Westjordanland bezifferte der Patriarch mit rund 45.000 bis 50.000, jene in Israel mit 137.000. Exakte Daten gebe es nur zu Gaza.
Der Patriarch von Jerusalem war als Referent einer internationalen Tagung in Österreich, deren Ziel es war, die verbindenden Elemente der drei monotheistischen Religionen Judentum, Christentum und Islam zu reflektieren, ohne Unterschiede zu verwischen. Veranstaltet wurde die Tagung u. a. vom Forschungszentrum Religion and Transformation in Contemporary Society (RaT) der Universität Wien.
Wort zum Sonntag
Jetzt die KIRCHENZEITUNG 4 Wochen lang kostenlos kennen lernen. Abo endet automatisch. >>