Wort zum Sonntag
Generaldechant Slawomir Dadas hat nach Beratungen mit der Dechantenkonferenz Ende Oktober einen Entwurf zur Neuordnung der Dekanatsgrenzen vorgeschlagen und dem bischöflichen Konsistorium vorgelegt. Bei den Beratungen über den Zukunftsweg der Diözese Linz habe man gesehen, dass eine neue Einteilung der Dekanate sinnvoll sei, sagt Generaldechant Slawomir Dadas. Er betont, dass diese territoriale Gliederung nicht überall deckungsgleich mit der Struktur der „Pfarren neu“ sein werde. Der Strukturprozess der Diözese Linz sieht, wie berichtet, vor, dass es künftig nur noch rund 40 Pfarren und 486 Pfarrgemeinden geben soll. An die Stelle der bisherigen Dekanate sollen die „Pfarren neu“ aufrücken.
Die neue Gliederung der Dekanate soll nun schon vor der „großen Reform“ die Zusammenarbeit der Pfarren erleichtern, ohne dass sich an der personellen Besetzung etwas ändert. Bei dieser Neustrukturierung kann die Diözese Linz ohne Abstimmung mit Rom entscheiden. Statt derzeit 39 sieht die neue Landkarte 40 Dekanate vor. In etwa der Hälfte kommt es zur Neuzuteilung der Pfarren (siehe unten).
Eine der stärksten Veränderungen ist im Welser Raum vorgesehen. An die Stelle der Dekanate Wels-Stadt und Wels-Land, die aufgelöst werden, soll vor allem das neu geschaffene Dekanat Wels treten, das dann 14 Pfarren umfasst (ein kleinerer Teil von Wels-Land wandert laut Plan zum ebenfalls neuen Dekanat Neuhofen/Krems).
Für Dadas, der Pfarrer in Wels-Heilige Familie und Pfarrprovisor in Gunskirchen (Dekanat Wels-Land) ist, zeigt das Beispiel Wels die Vorteile der neuen Gliederung: „Die neue Struktur entspricht den kirchlichen Verantwortungsbereichen und dem Leben der Menschen besser. Die Menschen aus den Umlandgemeinden haben ihren Arbeitsplatz oft in der Stadt Wels, umgekehrt zieht es viele Städter in der Freizeit aufs Land“, meint Dadas. „Als Pfarre alleine kann man nicht alle ansprechen. Durch die Kooperation mehrerer Gemeinden wird es leichter, gezielte regionale Themenschwerpunkte zu setzen. Das kann zum Beispiel in einer Region Umwelt sein und in einer anderen der Tourismus“, fügt er hinzu.
Slawomir Dadas hätte sich persönlich eine deutlichere Reduktion auf etwa 30 statt nun 40 Dekanate gewünscht. „Ich bin dafür, in größeren Räumen zu denken. Wir müssen aber alle mitnehmen auf dem Weg. Insofern kann ich mit dem Kompromiss sehr gut leben“, sagt Dadas. Die Pfarren, die von Änderungen betroffen sind, können in den nächsten Wochen eine Stellungnahme abgeben. Miteinbezogen wird das Votum der Pfarrgemeinderäte. Bei den Stiftspfarren werden zudem die Ordensoberen befragt. Hält der zeitliche Fahrplan, könnte die neue Dekanatsaufteilung nach Zustimmung durch Bischof Manfred Scheuer zu Ostern 2021 installiert werden. „Corona ist ein Unsicherheitsfaktor, aber ansonsten bin ich zuversichtlich“, erklärt Dadas.
Eine zeitliche Prognose für den Startschuss zur Umwandlung der Dekanate in Pfarren neu will Generaldechant Dadas nicht abgeben. Zurzeit wird an Gesetzesvorlagen gearbeitet. «
Während die Zuteilung der Pfarren in der Hälfte der Dekanate gleich bleibt, sieht der Plan bei den anderen Umverteilungen vor. Vier neue Dekanate sollen entstehen: Neuhofen an der Krems, Rohrbach, Wels und Ottensheim. Letzterem Dekanat sollen Pfarren des Dekanates Gallneukirchen – wie etwa Wilhering, Goldwörth oder Gramastetten – zugeteilt werden. Zudem wandert laut Plan Puchenau vom Dekanat Linz-Nord nach Ottensheim. Aufgelöst werden demnach hingegen Pregarten, Wels-Land und Wels-Stadt. Ehemalige Pfarren des Dekanats Pregarten gehen nach Gallneukirchen, Perg und Unterweißenbach. Größere Umschichtungen sind auch im Oberen Mühlviertel im Dekanat Altenfelden und St. Johann/Wimberg vorgesehen.
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