Die Glocken fliegen am Gründonnerstag nach Rom. Wenn sie zurückkehren, dann werden sie Nachwuchs haben: In den Pfarren Peuerbach und Kollerschlag werden neue Glocken erklingen. Sie tragen eine unverkennbare künstlerische Handschrift.
„Das Leben geht nach gläubiger Sicht nicht einfach sang- und klanglos vorbei. Deshalb wird jedes Sterbeereignis durch die Sterbeglocke angezeigt“, sagt Pfarrer Hans Padinger aus Peuerbach. Dem Wunsch nach einem Sterbegeläut ging die Pfarre nun nach und beauftragte die Künstlerin Judith Huemer mit der Neugestaltung einer Glocke.
Das Leben haben. Huemer ließ sich vom Bibelvers: „Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben“, aus dem Johannes-Evangelium inspirieren. Das Zitat ist oben auf der Außenseite der „Johannesglocke“ wiedergegeben. Ein Lebensfaden, der die Glocke umfängt, lässt die Worte „Leben haben“ dreidimensional aus der Bronzeglocke hervortreten. Die Worte scheinen somit an einem Faden zu hängen und werden gleichzeitig von diesem umfangen. Die Reliefartigkeit des Fadens macht die Vielschichtigkeit des Lebens mit all seinen Höhen und Tiefen sichtbar. Im Inneren der Glocke wird der Lebensfaden in einer Linie zum Glockenzentrum geführt. Ab Ostern wird die Johannesglocke das Glockengeläut der Pfarre verstärken. Sie wird in der Osternachtfeier geweiht, am Weißen Sonntag aufgezogen und dann erstmals geläutet.
Fünf Glocken, fünf Künstler. Fünf neue Glocken – gestaltet von fünf Künstlern – werden am 6. Juni in der Pfarre Kollerschlag geweiht. Heinz Baumüller, Klara Kohler, Stefan Mittlböck, Michael Lauss und Manfred Schöller sind für die künstlerische Handschrift der neuen Glocken verantwortlich. Gegossen wurden sie am 5. März von der Firma Perner in Passau. Eine Delegation aus Kollerschlag war bei diesem denkwürdigen Ereignis dabei.
durchgehalten
der lebensfaden zieht windet erhebt sich hält dich zusammen im leben im leiden im tod
ein klang trägt dich hinüber vom dunkel der nacht ins licht der auferstehung – höre!