Erzbischof von Akka darf nun doch nach Isreal reisen
Ausgabe: 1998/35, Erzbischof Mouallem
25.08.1998 - Walter Achleitner
Der neue melkitische Erzbischof von Akka darf nun doch nach Haifa reisen, um die Nachfolge des Bischofs von Galiläa anzutreten. Zuvor hatte die Regierung in Jerusalem jedoch ihre Vorbehalte gegenüber Boutros Mouallem (70) geäußert, und den Papst für dessen Zustimmung zum Vorgang kritisiert: Der am 29. Juli von der melkitischen Synode Gewählte, so Regierungschef Netanjahu, „hat Kontakte zu Hardlinern, die den Friedensprozeß behindern“. Und Regierungskreise ließen verlauten, dem seit 42 Jahren außer Landes lebenden palästinensischen Flüchtling werde die Einreise nach Israel verweigert.Bereits vor der Wahl des griechisch-katholischen Bischofs war es zu Protesten gekommen. 80 Vertreter aus 27 Dörfern Galiläas waren vor dem Urnengang hinauf nach Jerusalem gezogen, um vor der Vatikan-Delegation ihren Unmut über die drei aussichtsreichsten Kandidaten zum Ausdruck zu bringen. Letztendlich sei es gelungen, Mouallem, der die melkitische Diözese in Brasilien leitete, für die Wahl zu nominieren. Diese sei aber „frei von jedem Druck von außen“ erfolgt, hieß es im Vatikan.Andere Quellen behaupten, der Experte für Ökumene und Liturgie sei der Wunschkandidat der Palästinenser gewesen. Denn Boutros Muallem, der von der Hafenstadt am Fuß des Berges Karmel aus die Diözese der alten Kreuzfahrermetropole leiten wird, ist ein Sohn aus Nazaret.