LR Dipl.-Ing. Erich Haider zum Kinderbetreuungsscheck
Ausgabe: 1998/34, LR Haider
18.08.1998 - Kirchenzeitung der Diözese Linz
SPÖ-OÖ Partei-Vorsitzender Dipl.- Ing. Erich Haider legte sich gegen den „Kinderbetreuungsscheck“ (siehe letzte KIZ) öffentlich quer. „Warum?“ fragten wir nach.Dipl.-Ing. Erich Haider: „Ich halte den Kinderbetreuungscheck für eine populistische Geldverteilungsaktion. Es fehlt die Werthaltung: Mehr Zeit und Zuwendung, damit Kinder wirklich gewaltfrei, positiv und ohne materielle Not aufwachsen können.Wir haben eine Geburtenrate von 1,4, müßten aber 2,1 haben, um die gesellschaftlichen Leistungen (Pensionen, Versicherung . . .) aufrecht zu erhalten. Der Kinderbetreuungsscheck schafft keine Anreize zu mehr Geburten. Das beweisen auch EU-Zahlen: In den Ländern, die die höchsten Sachleistungen für Familien haben (Skandinavien), ist die Geburtenrate am höchsten. KIZ: Was bräuchte es dann?Haider: Mehr Zeit und Zuwendung. Dazu braucht es das Recht auf Teilzeit für Mutter und Vater bis zum 10. Lebensjahr des Kindes. Wir müssen das Familieneinkommen verbessern. Ich kann nicht für die Familien sein und gleichzeitig für längere Laden-Öffnungszeiten, auch nicht für die Wahlfreiheit Beruf/Familie eintreten, aber nicht auf die Vereinbarkeit von Beruf und Familie achten.