Wort zum Sonntag
Protestaktion. Die Schuhe drückten ihn auf einer Bergwanderung so, dass er sie kurzerhand wegschmiss und seinen Weg barfuß fortsetzte. Das war im Jahr 2007. Seither ist der Vorarlberger Harald Purkart meistens ohne Schuhe unterwegs, wobei er inzwischen die Langstrecke bevorzugt. Rekordverdächtig lange läuft er derzeit barfuß quer durch Österreich – und das aus gutem Grund. Er marschiert aus Protest gegen die Zustände in den Flüchtlingslagern an den EU-Außengrenzen von Vorarlberg nach Wien, vergangene Woche machte er unter anderem in Wels und Linz Station. „Manche Menschen laufen um ihr Leben, ich laufe für mehr Menschlichkeit“, sagt der Pensionist. Die beschämende Haltung der österreichischen Regierung, keine Flüchtlinge aufnehmen zu wollen, motiviere ihn dazu. Allein unterwegs ist Harald Purkart nur teilweise, bei manchen Etappen wird er von Gleichgesinnten begleitet. „Viele Menschen links und rechts des Weges konnte ich treffen, mit ihnen sprechen, mit ihnen fühlen. Ich bin gerührt von der Kraft und Ausdauer, die sie an den Tag legen,“ erklärt Purkart.
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